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"Feldzug in Polen" - Filmische Kriegspropaganda von NSDAP und Wehrmacht

Hintergrundinformationen zu einem Propagandafilm aus Anlass einer Filmvorführung in Berlin im Jahr 2009

  • Nationalsozialismus (1933-1945)

Hintergrundinformationen

Hintergrundinformationen

Kinoplakat vom März 1940

"Dieser Film musste kommen. Der in der Kriegsgeschichte einzig dastehende Blitzsieg über die militärische Macht eines 38- Millionen-Staates verlangte nach einer zusammenfassenden filmischen Darstellung." [Film-Kurier vom 9.2.1940] "[...] ein Werk, wie es würdiger, großartiger und gekonnter nicht zu denken ist, überraschend in seiner Gestaltung, in seiner Photographie, in seinem Schnitt, erregend, packend und ergreifend vom ersten bis zum letzten Bilde, meisterhaft in seiner Komposition und großartig vor allem deshalb, weil der dokumentarische Charakter hier keineswegs verwischt wurde, sondern in besonderem Maße erhalten blieb" ["Der Film" 1. Beilage zu Nr. 6 vom 10.2.1940] 

Filmographische Daten

Ein Film der DFG. Als Gemeinschaftsarbeit der deutschen Wochenschauen in Zusammenarbeit mit dem Oberkommando der Wehrmacht.

Kamera: Sepp Allgeier, Erwin Bleeck-Wagner, Walter Conz, Albert Endrejat, Walter Frenz [Frentz], Karl Freymann, Walter Hrich, Heinz [von] Jaworsky, Bernhard Juppe, Albert Kling, Heinz Kluth, Guzzi Lantschner, Arthur Linke, Hanns Scholz, Wilhelm Siem, Erich Stoll, Richard Unger und andere mehr

Schnitt: Albert Baumeister

Trick: Atelier Svend Noldan

Musik: Herbert Windt

Gestaltung: Fritz Hippler (Angaben lt. Vorspann)

Verleih: Deutsche Filmherstellungs- und Verwertungs- Gesellschaft m.b.H. Berlin (DFG)Uraufführung: Donnerstag den 8.2.1940 im Berliner Ufa-Palast am Zoo

Anmerkung: Bei der DFG handelt es sich um eine NSDAP-eigene Gesellschaft.

Zensur

27.1.1940: Film-Prüfstelle Berlin, Nr. 53222, jugendfrei, staatspolitisch wertvoll, künstlerisch wertvoll, volksbildend, Lehrfilm, Zur Vorführung am Karfreitag, am Bußtag und am Heldengedenktag geeignet.

Anmerkung:

Nähere Angaben zur Zensur bekommen Sie durch anklicken der Zensurkarte im Galeriefeld.

Inhalt

Kriegspropaganda von NSDAP und Wehrmacht: Der Film berichtet von Übergriffen auf Deutsche in Polen, zeigt England als eigentlichen Aggressor und führt die "[...] Gründe [auf], die zum militärischen Vorgehen in Polen führten. Er zeigt den Widersinn der Danziger Lösung und die langjährigen Versuche des Führers, eine auf Dauer unhaltbare Situation auf friedlichem Wege zu bereinigen." [Film-Kurier, Seite 1 vom 9. 2 1940]

Danzig wird als eine Stadt mit "urdeutschen Charakter" beschrieben, die schon "zur Zeit der Ordensritter ein Bollwerk des Deutschtums nach Osten" war. Heer, Marine (Kriegsschiff "Schleswig Holstein") und Luftwaffe (mit Aufnahmen aus einem Sturzkampfflugzeug heraus), werden bei Kriegshandlungen dargestellt.

"[...] man erlebt den stürmisch drängenden Vormarsch unserer siegreich kämpfenden Truppen, die Beschießung der Westerplatte, den Kampf um Gdingen, das rasche, bis ins letzte klappende Vorgehen unserer Armee, über die Flüsse, deren zerstörte Brücken in unglaublicher Schnelligkeit von den Pionieren wiederhergestellt wurden usw. - man sieht die endlosen Züge von Gefangenen."[Film-Kurier, Seite 1 vom 9.2.1940] Kartentrickaufnahmen verdeutlichen den Kriegsverlauf.

Adolf Hitler wird bei seinen Soldaten, deren Essen er teilt, dargestellt. Bilder der Zusammenkunft der deutschen Wehrmacht und der sowjetischen Armee bei Brest-Litowsk mit gemeinsamer Militärparade, sowie die Bombardierung und Kapitulation Warschaus sind weitere Kapitel dieses Films.

Der Film endet mit einer Siegesparade vor Hitler in Warschau und dem Aufgreifen des Themas des Deutschlandlieds durch den Filmkomponisten Herbert Windt bei flatternder Reichskriegsflagge.

Entstehung

Der Film entstand aus "dem Film-Material der Bildstellen der Luftwaffe, erbeuteten polnischem Material und den Filmberichten der Propaganda-Kompanien" [Anzeige vom Feb 1940 in der "Neue Leipziger Zeitung"]

In einer ersten Fassung wurde der Film bereits 1939 fertiggestellt und der Zensur vorgelegt. Wegen Spannungen zwischen dem Reichspropagandaministerium (RMVP) und dem Oberkommando des Heeres (OKH), das sich im Film zu wenig gewürdigt sah, konnte der Film in einer längeren Kinofassung erst 1940, nach einer zweiten Zensur uraufgeführt werden. Vermutlich wurde die kürzere Fassung jedoch in Veranstaltungen der Gaufilmstellen gezeigt.

Der Film-Kurier vom 9.10.1939 berichtet: "In einer Sondervorführung sahen wir heute den dokumentarischen Film, den die Reichspropagandaleitung der NSDAP Amtsleitung Film unter dem Titel "Der Feldzug in Polen" am morgigen Dienstag in vielen Kopien startet. Im ganzen Reich wird dieser Film durch alle Gaufilmstellen vorgeführt, in besonderen Veranstaltungen in den Städten, vor allem aber draußen auf dem Lande [...]. Als Beiprogramm [...] läuft der Kulturfilm 'Die 30. Division greift an'.". Eine öffentliche Vorführung der ersten Fassung des Filmes wurde mit der Zensurfreigabe der zweiten Fassung verboten.

Überlieferung

Bundesarchiv, Bestand Film, BSP 20459, kombinierte Kopie, 1942m. Herkunft: Staatliches Filmarchiv der DDR (SFA), gezogen 1967 von einem Dupnegativ (BSN 2425) auf Grundlage einer Kopie aus dem Reichsfilmarchiv (RFA).

Eine Parallelüberlieferung zur zweiten Fassung des Filmes kommt aus dem ehemaligen Koblenzer Teil des wiedervereinigten Filmarchivs (Archivsignatur 29, Länge 1930m). Ebenfalls auf Grundlage einer Nitrokopie wurde hier bereits 1956 ein kombiniertes Dupnegativ (K 271563), 1965 dann ein Duppositiv (K 19502) angefertigt, das seither für Benutzer zur Verfügung steht. 1970 schließlich wurde davon ein weiteres Dupnegativ als zweites Sicherungsmaterial gezogen (K 41093).

Überliefert aus den ehem. Koblenzer Bestand ist zusätzlich die erste, kürzere Fassung des Filmes (Archivsignatur 2922, 1541m), deren Duplikate 1979 vom originalen Nitro-Bild- und Tonnegativ hergestellt wurden: (2 kombinierte Duppositive als 1. Sicherungsstück (K 89891) und Benutzungsstück (K 89890) sowie als zusätzliches Sicherungsstück davon ein kombiniertes Dupnegativ (K 89901). Das Nitromaterial verbrannte 1988 bei der Explosion auf dem Ehrenbreitstein in Koblenz. Der Ton zu Beginn des Filmes fehlte bereits in der Kopiervorlage.

Anmerkungen:

Der Vorspann zur kürzeren Fassung lautet:"Die Reichspropagandaleitung der NSDAP Amtsleitung Film zeigt den Film 'Der Feldzug in Polen'Ein Filmdokument der DFG Gemeinschaftsarbeit mit den deutschen Wochenschauen."

Aufführung

... im Deutschen Reich

Die NSDAP maß dem Film große Bedeutung zu. "In Übereinstimmung mit der Reichspropagandaleitung der NSDAP, Amtsleitung Film, wird mitgeteilt, dass die sogenannte Mindestspielzeitanordnung nicht zur Anwendung gelangt, vielmehr sind die Spielzeiten ebenso wie die Spieltermine zwischen dem Theaterbesitzer und der Gaufilmstelle frei zu vereinbaren. Es wird dabei von der Reichsfilmkammer als selbstverständlich erachtet, dass die einzelnen Filmtheater dem Film 'Feldzug in Polen' die Spielzeiten einräumen, die ihm wegen der außerordentlich propagandistischen Bedeutung des Gesamtprogramms zukommen."[Filmkurier vom 31.1.1940]

Das zeigt sich auch an der Teilnahme bei den Aufführungen. "Bei der Uraufführung des Films [8.2.1940, Berlin] in einer Sondervorführung am vergangenen Donnerstag  im Ufa-Palast am Zoo, war Reichsminister Dr. Goebbels anwesend. Das Stabsmusikkorps des Wachbataillons der Luftwaffe Berlin unter Leitung von Stabsmusikmeister Teichmann spielte einleitend den "Feierlichen Einzug der Ritter des Johanniterordens" von Richard Strauss. [...]" [Ernst Jerosch in: Der Film Nr. 6 vom 10.2.1940]

Die Film-Illustrierte, [Heft 8, vom 18. 2.1940] berichtet unter der Überschrift "Der Polenfeldzug zweimal im Bilde" zum einen über den Film "Feldzug in Polen", zum anderen über eine von der NSDAP organisierte Ausstellung  "Polenfeldzug in Bildern und Zeugnissen" im Berliner Künstlerhaus mit "Werken von Elk Eber, Franz Eichhorst, Wilhelm Petersen, Alwin Stützer u. a".

Auch in anderen Städten Deutschlands wurde der Film in "würdig festliche[m] Rahmen" [aufgeführt]. So in Leipzig am 11.2.1940 "Vorraum und Theaterraum selbst trugen reichlich Fahnenschmuck, unmittelbar  vor der Leinwand war ein großes eisernes Kreuz angebracht. In allen Vorstellungen des ersten Spieltages spielte ein Musikkorps unter Leitung von Musikmeister Giltsch." [Film-Kurier vom 14.2.1940]

Im Gau Westfalen-Süd: "Bochum, 22. Februar. " [...] Mit musikalischen Darbietungen einer Kapelle der Wehrmacht und der Vorführung des hervorragenden Beifilmes: "Eine Division greift an" sowie des im Lande der roten Erde gedrehten Kulturfilmes "Der Ruf der Erde" und der Ufa-Tonwoche wurde die Aufführung des Hauptfilmes eingeleitet.[...] An dieser festlichen Erstaufführung nahmen zahlreiche namhafte Persönlichkeiten der Wehrmacht, Partei und Behörden teil. Am Freitag kommt der Film im Gau Westfalen-Süd gleichzeitig in acht Theatern zur Aufführung, die allesamt gleichfalls für einen festlichen Start die erforderlichen Vorbereitungen getroffen haben."[Film-Kurier vom 26.2.1940]

... im Ausland

Dänemark:

"Der große Dokumentarfilm "Feldzug in Polen, ist dieser Tage nun auch in der dänischen Hauptstadt zum ersten mal gezeigt worden. [...] ,Aftenbladet": Photographisch ist der Film unbedingt Qualitätsarbeit. Als geschichtliches Dokument ist der Film von Bedeutung."[Film-Kurier vom 10.5.1940]

Litauen:

"Kowno, Mitte Mai. "[...] Es ist dies insofern ein Ereignis von besonderer Bedeutung, als es das erste Mal geschah, daß ein deutscher militärischer Film eine ganze Woche lang in einem der größten Lichtfilmhäuser der Stadt als Hauptfilm gezeigt wurde. [...] Kowno [hat] eine nicht geringe Zahl von Einwohnern polnischer Nationalität [...]. [Er wurde] Vertreter der Regierung, des diplomatischen Corps, des litauischen Militärs der Presse sowie Angehörigen von Handel und Wirtschaft auf Einladung der Deutschen Gesandtschaft schon vorher in geschlossener Vorstellung gezeigt [...]" [Film-Kurier vom 20.5.1940]

Italien:

"Rom. "[...] Somit wurde in der italienischen Hauptstadt [im Fremdsprachenkino Quirinella ab dem 29.5.] zum ersten Male ein deutscher propagandistischer Dokumentationsstreifen zur öffentlichen Aufführung gebracht. [...] Im Vorprogramm lief eine deutsche Wochenschau (40 Minuten in Holland und Belgien), die von den letzten Geschehnissen und den gewaltigen deutschen Erfolgen an der Westfront berichtete.[...][Beide Filmwerke] gelangen in den nächsten Tagen in Mailand, im Ausstellungskino der 'Triennale' zur Aufführung. [...]"[Film-Kurier vom 7.6.1940]

Der Filmkurier vom 22. Juli 1940 gibt folgende Statistik mit der Bemerkung "Eine Statistik über die Laufzeit deutscher Filme in den größten italienischen Städten zeigt, dass vor allem der Emil-Jannings-Film der Tobis "Robert Koch" und der Dokumentarfilm "Polenfeldzug" außerordentliche Erfolge zu verzeichnen haben [... .]" heraus:

"Polenfeldzug"/ "Robert Koch"

Rom: 18 Tage (Moderno)/ 14 Tage (Moderno)

Turin: 12/ 7 Tage 

Mailand: 12/ 9 Tage

Firenze: 9/ 7  Tage

Neapel: 12/ 6 Tage

Genua: 10/ - Tage

Insges.: 73 Tage/ 43 Tage

Anmerkung: Vom Film "Robert Koch - Der Bekämpfer des Todes", Regie: Hans Steinhoff, sind Benutzerstücke im Bundesarchiv-Filmarchiv vorhanden. Er handelt von der Entdeckung der Tuberkulose- Erreger.

USA:

"[...]"Feldzug in Polen" in New York angelaufen. Trotz Hitzewelle ist Einnahme des "Westwall" übertroffen. "Feldzug" lief in Chicago vier Wochen"[Film-Kurier vom 2.8.1940]

Schweiz:

"Der Film über den Feldzug in Polen ist nun zum zweiten Mal in Zürich vor vollbesetztem Haus gezeigt worden. Die Veranstaltung die auf Einladung der deutschen Kolonie und unter Mitwirkung der Reichsbahnzentrale erfolgte, wurde durch die neueste Wochenschau und dem RDV-Film "400 bauen eine Brücke" eingeleitet. Auch in Wädenswil am Zürichsee liefen für die dortigen Reichsdeutschen diese Filme".[Film-Kurier vom 10.8.1940]

Jugoslawien:

"Zagreb, 14. August. Der deutsche Kriegsfilm "Feldzug in Polen" ist heute (um 11 Uhr) vormittags im hiesigen "Croatia"-Kino zu seiner jugoslawischen Erstaufführung gestartet. Der Tonfilm läuft hier unter dem Titel "Blitzkrieg in Polen" mit dem Untertitel "Feldzug in Polen" [...] Herausgebracht wurde der Film "Feldzug in Polen" von der Firma "Tesla-Film" in Belgrad." [Film-Kurier vom 20.8.1940]

Schweden:

"N. Stockholm, Anfang April. - Unter dem Titel "Blitzkrieg" lief kürzlich im Stockholmer Filmtheater Rex der Dokumentarfilm "Feldzug in Polen" an. Das Filmtheater war beim Start des Filmes ausverkauft. Jetzt nach einer Woche ist es noch ebenso [...]".[Film-Kurier, Nr. 90, Seite 2 vom 18.4.1941]

Rezeption

"[Dem] Film [kommt] die Aufgabe zu , das Geschehen der Zeit widerzuspiegeln, es Millionen von Menschen in zusammenhängender Form bildhaft zu vermitteln und aus der eigenen Wirkung heraus gemeinschaftsbildend zu sein. Die Wochenschauen von der Front haben immer wieder gezeigt, in welchem Maße es dem Filmbild gelingt, eine Verbindung zwischen den kämpfenden Männern der Front und den schaffenden Volksgenossen in der Heimat herzustellen".[Curt Belling in: Film-Illustrierte, Heft 8, 18.2.1940]

Eine längere Rezension zum Film schrieb Ernst Jerosch in: "Der Film" zum 10.2.1940 (vgl. nebenstehenden Link zur Fachinformation zum Film)

"100.000 Berliner sahen am ersten Tage 'Feldzug in Polen'"[Film-Kurier vom 10.2.1940]

"Das Leipziger Ufatheater "Gloria-Palast" meldet nach den bisherigen Ergebnissen absoluten Hausrekord seit dem Jahre 1933" [Film-Kurier vom 14.2.1940]

"Rekordbesucherzahlen bei "Feldzug in Polen" Erste Woche: In 30 deutschen Städten dreiviertel Millionen Besucher.[...] An einzelnen Stellen mußten Polizeiaufgebote eingesetzt werden um die Ordnung des Verkehrs aufrecht zu erhalten."[Film-Kurier vom 17.2.1940]

"Der Film "Feldzug in Polen" findet nach zahlreichen Meldungen aus der Reichshauptstadt das stärkste Interesse der Bevölkerung. "Die Vorstellungen sind zum größten Teil bis auf den letzten Platz ausverkauft und zahlreiche Besucher müssen wegen der Überfüllung zurückgewiesen werden. In fast allen Lichtspielhäusern kam es bei den besonders eindringlichen Szenen zu spontanen Beifallskundgebungen. Eifrige Filmbesucher, die während des Polenfeldzuges keine Wochenschau versäumten, bemerkten zwar, ohne dass dies eine Kritik sein soll, dass der Film eine geschickte Zusammenstellung des Wochenschaumaterials darstelle, diejenigen aber, die nicht alle Wochenschauen kannten, bringen zum Ausdruck, das dieser Film für sie seit Kriegsbeginn das stärkste Filmerlebnis gewesen sei. [... Es kam] am Ende der Vorstellungen mehrfach zu Debatten in der Richtung [...], dass es die einen als richtig empfinden, den Film in ernster Haltung entgegen zu nehmen, dass andere darüber empört sind, dass nicht das ganze Haus sich in spontanen Beifallskundgebungen zusammenfinde." [Meldungen aus dem Reich vom 14.2.1940 BArch R58/148 Fiche 1 Nr. 82]

"Die stärkste Wirkung übte er in den Grenzgebieten, in den neuen Reichsgauen und allgemein auf dem Land, wohin er durch Tonfilmwagen gebracht worden war, aus. [...] Die stimmungsmässige Auswirkung dieses Films sei, so wird vielfach betont, gerade in Hinblick auf etwaige Verschärfungen der Kriegslage, außerordentlich günstig". [Meldungen aus dem Reich vom 6.3.1940 BArch R58/149 Fiche 4 Nr. 39 und 40]

"Da wo Teile der Wochenschau in die Gesamthandlung eingeblendet wurden, beschwor Windt durch seine orchestralen Klangfarben, die überzeitliche Gewalt der militärischen Aktion. Windt arbeitet auch hier mit Steigerungen der Bläser, mit Effekten der marschrhythmischen Dynamik.[...]" [Film-Kurier vom 10.2.1940]

"[...] die dissonanzreiche oft krafthuberische Expansion des mit starken Bläsergruppen durchsetzten Orchesters, die harten, packenden Untermalungen und die marschmäßig auflodernden Rhythmen."[Film-Kurier vom 16.4.1940]

Edition

Eine wissenschaftliche Edition des Films einschließlich Begleitheft erstellte 1977 das IWF (Filmedition G166): "Feldzug in Polen" 1939. Deutsche Filmherst. u. Verwertungsges., F. Hippler, Berlin 1939/40. Filmedition G 166 des IWF; Beratung: Dr. St. Doletzel; Göttingen 1977. Publikation von U. Spormann-Lorenz (IWF), Publ. Wiss. Film; Sekt. Gesch./Publiz.; Ser. 4, Nr. 6/G166 (1977), 32 S.

Schlussbemerkung

Die Galerie zu "Feldzug in Polen" entstand im Zusammenhang mit dem: Filmprogramm in der Reihe "Bilder des Krieges" Martin-Gropius-Bau Berlin, am 24.9.2009 als eine Gemeinschaftsveranstaltung des Bundesarchivs mit der Stiftung Topographie des Terrors, der Deutschen Kinemathek und dem Polnischen Institut Berlin.