1.150.11 (bru2p): 11. Orientbank.

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[1409]11. Orientbank.

Reichsbankvizepräsident DreyseDreyse machte einige Mitteilungen, die er zum Status der Orientbank erhalten habe23. Dieser sei noch nicht klar zu beurteilen. Er sei aber in seiner Auffassung bestärkt worden, daß ohne Risiko der Orient-Bank nicht zu helfen wäre. Die Hauptgefahr läge in dem Umfang der Depositen, die sich auf 20 Millionen beliefen. Die Deponenten wären natürlich beunruhigt. Infolgedessen sei zu befürchten, daß nach Wiedereröffnung der Schalter der Bank durch den Run der Deponenten alles das wieder wegfließen würde, was der Bank zugewendet würde, so daß diese Mittel ihrem Zweck, die Bank durchzuhalten, entzogen würden.

23

Zu den Schwierigkeiten der Orientbank s. Dok. Nr. 399, Anm. 18.

Von den Erwägungen, die Bank von Deutschland aus zu halten, gingen in London schon Gerüchte um. U. a. werde dort schon erzählt, daß das Reich in Ägypten Schatzanweisungen anbiete. Diese Gerüchte hätten aber auf die englische Stimmung keineswegs ungünstig gewirkt.

Kritisch sei auch für den Plan einer Stützung der Orientbank, daß diese nicht in der Lage sein würde, Sicherheiten zu beschaffen.

Zusammenfassend meinte Vizepräsident Dreyse, daß, wenn die Deutsch-Südamerikanische Bank24 nicht gehalten werden könne, eine Stützung der Orientbank wohl viel weniger in Frage komme. Die Anschauungen im Orient machten es möglich, die Schalter jetzt zu schließen, und später einmal wieder zu öffnen.

24

Über die Schwierigkeiten der Dt.-Südamerikanischen Bank konnte in den Akten der Rkei nichts ermittelt werden.

Der Stellvertreter des Reichskanzlers und Reichsminister der Finanzen setzte die Entscheidung in der Angelegenheit bis zur nächsten Besprechung der Angelegenheit aus25.

25

S. Dok. Nr. 405, P. 4b.

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