1.167.1 (bru2p): [Dresdner Bank]

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[Dresdner Bank]

Bei der Erörterung des Vorschlages des Reichsbankvizepräsidenten wegen Errichtung eines Konsortiums der Banken zur Stützung der Dresdner Bank brachte der Reichsminister der Finanzen wieder seine grundsätzlichen Bedenken vor1.

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Vgl. Dok. Nr. 420, Anm. 5.

[1461] Auch Staatssekretär Dr. TrendelenburgTrendelenburg teilte diese Bedenken.

Nach einer Sonderberatung der Sachverständigen hielten diese ihren bisherigen Vorschlag der unmittelbaren Rekonstruktion des verantwortlichen Kapitals der Dresdner Bank durch das Reich aufrecht. Es könne dann von Finanz und Industrie übernommen oder öffentlich zur Zeichnung aufgelegt werden.

Zur Frage der Wiedereröffnung des Zahlungsverkehrs nahm WallenbergWallenberg dahin Stellung, daß es in erster Linie eine technische Frage sei, die nicht Sache der Sachverständigen sei. Er glaube aber, daß es schädlich wäre, eine Grenze zu setzen. Voraussichtlich würde zuerst ein starker Ansturm kommen, der aber dann nachlassen werde. Durch Zuspruch ließe sich Beruhigung schaffen. Die Öffnung am 3. August sei zu empfehlen.

Auch SpragueSprague trat dafür ein. Die Sparkassen müßten nach den Banken aufgemacht werden.

Die Vertreter der Reichsbank äußerten Sorge wegen der mittleren und kleineren Banken.

Staatssekretär a. D. DernburgDernburg wies dagegen darauf hin, daß nicht alle Unternehmungen gehalten werden könnten. Die Mehrzahl würde durchkommen müssen. Die Akzept- und Garantiebank werde von den Provinzbanken das Material anfordern; die Reichsbank könne vorbehaltlich der Unterlagen der Akzeptbank Vorschüsse an sie geben.

Es bestand Übereinstimmung darüber, daß der Bankverkehr so rasch wie möglich wieder aufgenommen wird. Die Akzept- und Garantiebank wird in Verbindung mit der Reichsbank alles mögliche tun, um die Auszahlungen sicherzustellen. Mit der Öffnung des vollen Überweisungsverkehrs, auch für die Sparkassen, müsse eine Diskonterhöhung Hand in Hand gehen.

Der Reichskanzler schloß die Sitzung und dankte den Sachverständigen für ihren Rat.

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