1.188.4 (bru2p): 4. Außerhalb der Tagesordnung: Schwierigkeiten der Schröderbank.

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4. Außerhalb der Tagesordnung: Schwierigkeiten der Schröderbank.

Der Reichsminister der Finanzen teilte mit, daß die Untersuchung der Lage der Schröder-Bank in Bremen ergeben habe, daß die Dinge weit schlechter stünden wie ursprünglich angenommen worden sei. Auf Grund früherer Beschlüsse des Reichskabinetts habe die Reichsregierung sich mit 48 Millionen M an der Stützung der Bank beteiligt22. Die inzwischen aufgestellte Verlustbilanz habe ergeben, daß diese Summe bei weitem nicht ausreiche, um die Bank zu erhalten. Man müsse mit Verlusten bis zu 90 Millionen RM rechnen. Schon jetzt stehe ein Verlust von 70 Millionen so gut wie unabänderlich fest. Dies habe sich bei Verhandlungen ergeben, die er mit den beteiligten Stellen am 8. August im Reichsfinanzministerium geführt habe23. Da Gefahr im Verzuge gewesen sei, habe er sich im Benehmen mit dem Reichswirtschaftsminister bereit erklärt, den Stützungsbetrag des Reichs von 48 Millionen um 20 Millionen zu erhöhen. Er bitte um nachträgliche Genehmigung dieser Maßnahme. Er habe sich davon überzeugt, daß die Schröder-Bank ohne diese Erhöhung für den heutigen Tag den Konkurs nicht habe vermeiden können. Die Vernichtung nahezu der gesamten Bremer Industrie würde die Folge gewesen sein. Ferner würden auch die Schwierigkeiten, mit denen der Norddeutsche Lloyd schon seit langer Zeit zu kämpfen habe24, eine katastrophale Verschärfung dadurch erlitten haben.

22

S. Dok. Nr. 400, [P. 1], Dok. Nr. 402, P. 10 und Dok. Nr. 418.

23

Vgl. auch die Durchschrift eines Vermerks über die Besprechung am 8.8.31 in der Rbk (R 2 /16129 , Bl. 90–93).

24

S. Dok. Nr. 405, P. 4 a.

[1552] Der Reichskanzler stellte die Zustimmung des Reichskabinetts zu den Vorschlägen des Reichsministers der Finanzen fest. Er kündigte ferner an, daß in der laufenden Woche die Frage der Personalveränderung im Bankwesen unbedingt erledigt werden müsse und bat, sich darauf einzustellen, diese Angelegenheit am Mittwoch, dem 12. August, im Kabinett zur Erledigung zu bringen25.

25

S. Dok. Nr. 385, P. 1.

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