1.100.8 (bru3p): 8. Baseler Gutachten.

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8. Baseler Gutachten.

Der Reichskanzler berichtete über den Inhalt des Gutachtens, soweit er feststand, und über die Verhandlungen, die bei der Formulierung stattgefunden haben11. Es sei zwar nicht das äußerste erreicht worden, was angestrebt worden sei, das Ergebnis könne aber immerhin einigermaßen befriedigen12.

11

Die Textentwürfe befinden sich als Telegrammberichte Melchiors Nr. 41 vom 21. 12. bis Nr. 45 vom 23.12.31 in R 43 I /332 , Bl. 269–311. Der gedruckte „Bericht des Beratenden Sonderausschusses“ ist in R 43 I /335 , dt. Fassung a.a.O., Bl. 4–30, englische Fassung, a.a.O., Bl. 31–54, frz. Version a.a.O., Bl. 55–80.

12

Über den Beneduce-Bericht notierte StS Schäffer am 22.12.31 folgende Betrachtung: „Im ganzen bin ich nicht glücklich über die Art, wie die Sache gelaufen ist. Es fehlt an den notwendigen Einhakpunkten für die Konferenz. Der Zusammenhang Reparationen und Weltwirtschaftskrise, Reparationen und deutsche Sonderlage ist nicht annähernd so klar herausgestellt wie im Wiggin-Bericht. Dagegen ist eine Fülle von anderen, mehr tatsächlichen Dingen gesagt, aus denen die Franzosen bei der politischen Konferenz eine Mitverantwortung unsererseits, vielleicht sogar eine Hauptverantwortung herleiten können. Ich fürchte auch, daß die „Mißerfolge“ der politischen Konferenz, d. h. die Ergebnisse, die weit hinter dem, an was der Kanzler das Volk gewöhnt, zurückbleiben werden, dann den Arbeiten des hiesigen Ausschusses und unseres Vertreters zur Last gelegt werden. Andererseits scheinen Melchior und Krosigk diesen Weg gegangen zu sein, weil sie ohne einen solchen Kompromiß gefürchtet hätten, eine Vertagung des Ausschusses und damit eine weitere Verschlechterung des Berichts herbeizuführen“ (IfZ, ED 93, Tagebuch Schäffer, Bd. 16, Bl. 1226).

Zur Fortsetzung der Beratungen siehe Dok. Nr. 618.

Am Schluß der Sitzung dankte der Reichskanzler den Mitgliedern des Reichskabinetts für die übermenschliche Arbeit, die sie im alten Jahre und insbesondere in den letzten Wochen geleistet haben. Er gab seiner Überzeugung Ausdruck, daß diese Arbeit volle Früchte tragen werde. Eine Beruhigung sei in der Öffentlichkeit bereits eingetreten. Er bat die Reichsminister, seinen Dank auch ihren Mitarbeitern auszudrücken und schloß die Sitzung mit den besten Wünschen für das Weihnachtsfest und das neue Jahr.

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