1.90.3 (bru3p): III. Ort der politischen Konferenz.

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III. Ort der politischen Konferenz.

Staatssekretär von Bülow trug vor, daß es mit Rücksicht auf Verhandlungen, die von Gläubigerseite über den Ort der politischen Konferenz eingeleitet seien, dringend notwendig geworden sei, auch deutscherseits Stellung zu nehmen. Es wurde beschlossen, gegenüber Vorschlägen der Gläubiger, die als Verhandlungsort Brüssel, Lausanne, Cannes und andere Orte genannt haben, deutscherseits vorzuschlagen10, als Tagungsort Aachen, Baden-Baden, Wiesbaden, Zürich oder Luzern zu wählen. Da kaum anzunehmen ist, daß die Gegenseite der Wahl eines deutschen Ortes zustimme, solle der Vorschlag bezüglich Luzern besonders stark in den Vordergrund geschoben werden11.

10

In einem Gespräch mit Botschafter v. Hoesch hatte Berthelot als Tagungsort der Reparationskonferenz Brüssel oder Lausanne vorgeschlagen. FM Flandin hatte sich für Cannes eingesetzt, das Hoesch als zu mondän und zu weit von Berlin entfernt verworfen und stattdessen Basel genannt, Berthelot lehnte dies wegen des dt. Charakters der Stadt ab und weil die Stadt als neues Bankenzentrum für die öffentliche Meinung unsympathisch sei (Telegramm Hoeschs Nr. 1372 vom 15.12.31, R 43 I /331 , Bl. 347–348).

11

Auf entsprechende Weisung des AA hatte Hoesch am 17. 12. Berthelot Aachen, Baden-Baden oder Wiesbaden als Tagungsort vorgeschlagen; Berthelot hatte erwähnt, daß die Engländer für London plädierten, in zweiter Linie für Den Haag (Telegramm Hoeschs Nr. 1384 vom 17.12.31, R 43 I /331 , Bl. 356–357, mit Sichtparaphe des RK). Am 18.12.31 besprach Botschafter v. Neurath den Tagungsort mit dem brit. AM Sir John Simon. Sir John sprach sich für London aus, sonst für Amsterdam und Den Haag; Schweizer Orte schieden für die Briten wegen der Entfernung aus, dt. Orte wegen des Widerstands der Franzosen (Telegramm Neuraths Nr. 519 vom 19.12.31, R 43 I /331 , Bl. 369). Siehe auch Dok. Nr. 616, P. 1.

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