2.127.4 (mu21p): 4. Außerhalb der Tagesordnung: Politische Lage in Afghanistan.

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4. Außerhalb der Tagesordnung: Politische Lage in Afghanistan.

Der Reichsminister des Auswärtigen teilte mit, der britische Botschafter habe ihn wissen lassen, daß seine Regierung den britischen Gesandten in Kabul binnen kurzem abberufen werde. England sei bereit, vor der Zurückziehung der Gesandtschaft alle Deutschen durch Flugzeuge aus Kabul abzubefördern5. Er habe dem britischen Botschafter mitgeteilt, daß die Reichsregierung bitte, die Zurückziehung der Gesandtschaft nicht allzusehr zu beschleunigen, da einige Deutsche in Kabul, die abzureisen wünschten, einstweilen noch mit zeitraubenden Paßschwierigkeiten zu kämpfen hätten. Der Reichsminister des Auswärtigen teilte ferner mit, daß der deutsche Gesandte6 jedenfalls aus Kabul nicht abberufen werden solle, solange sich dort noch Deutsche befänden, die das Land zu verlassen wünschten.

5

Anlaß zu dieser Aktion waren die inneren Unruhen in Afghanistan, die im Zusammenhang mit den mißglückten Reformbestrebungen und dem Thronverzicht König Amanullahs standen. – Botschafter Lindsay hatte den RAM informiert, daß der englische Gesandte in Kabul abberufen werden solle, da die Sicherheit der Ausländer nicht mehr gewährleistet sei. Die britische Regierung wolle auch anderen Staaten helfen, doch sei das nicht mehr möglich, wenn erst einmal der Gesandte abberufen sei (Pol.Arch.: Handakten Gaus: Aufzeichnungen v. Schuberts 16).

6

Dr. Feigel.

Das Kabinett nahm von diesen Mitteilungen des Reichsministers des Auswärtigen Kenntnis. Einwendungen wurden von keiner Seite geltend gemacht7.

7

Die englische Gesandtschaft flog am 21. 2. von Kabul nach Peshawar (Pol.Arch.: Aufzeichnung von Schuberts über eine Unterredung mit Lindsay am 22. 2. Handakten Gaus: Aufzeichnungen v. Schuberts 16).

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