1.60.1 (mu22p): 1. Außerhalb der Tagesordnung: Mitteilung des Reichskanzlers.

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1. Außerhalb der Tagesordnung: Mitteilung des Reichskanzlers.

Der Reichskanzler teilte mit, daß in der Unterhaltung über die Frage der Nachfolgeschaft des verstorbenen Reichsministers des Auswärtigen Dr. Stresemann der Reichspräsident ihm gegenüber den Wunsch geäußert habe, möglichst bald einen endgültigen Nachfolger zu ernennen. Er, der Reichskanzler, habe erwidert, daß er Bedenken habe, ob es möglich sein werde, den Wunsch des Reichspräsidenten zu erfüllen.

Der Reichspräsident habe dann zunächst den Wunsch geäußert, er, der Reichskanzler, möge einstweilen die Führung der Geschäfte des Reichsaußenministers übernehmen. Er habe jedoch erwidern müssen, daß es ihm aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich sei, die Führung der Geschäfte des Reichsministers des Auswärtigen gleichfalls zu übernehmen.

Auf seinen, des Reichskanzlers, Vorschlag habe der Reichspräsident sodann den Reichswirtschaftsminister Dr. Curtius mit der einstweiligen Führung der Geschäfte betraut und nochmals den Wunsch geäußert, daß möglichst bald eine endgültige Besetzung des Postens des Reichsministers des Auswärtigen erfolge1.

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Das Zentrum hatte bereits die Absicht des RK, Curtius zum vorübergehenden Leiter des AA vorzuschlagen, wegen seiner „besonderen sachlichen Qualitäten für diese Aufgabe“ gebilligt. Einen eigenen Kandidaten für diesen Posten hatte das Zentrum nicht vorgesehen (Vermerk Pünders vom 8. 10.; BA: Nachlaß Pünder  38). Anfang November empfing der RPräs. den RMbesGeb., der sich durch die schroffe Ablehnung des RPräs., ihn zum RAM zu berufen, gekränkt gefühlt hatte. Die Besprechung verlief „in angenehmsten Formen“, ohne daß Wirth in der Betreibung seiner Kandidatur bestärkt worden sei. In einem Telefongespräch mit Pünder erklärte Wirth, er beabsichtige nicht, seine Kandidatur zu betreiben (Vermerk Pünders vom 4. 11.; BA: Nachlaß Pünder 38).

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