1.50.6 (vpa2p): 7. Gerhart Hauptmann-Feier.

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Das Kabinett von Papen Band 2Das Kabinett von Papen Bild 183-R1230-505Wahllokal in Berlin Bild 102-03497AGöring, Esser und Rauch B 145 Bild-P046294Ausnahmezustand in Berlin während des „Preußenschlages“.Bild 102-13679

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[819]7. Gerhart Hauptmann-Feier.

Der Reichskanzler führte aus, daß Staatssekretär Nobis als Ergebnis einer Ressortbesprechung über die geplante Ehrung für Gerhart Hauptmann anläßlich seines 70. Geburtstages folgendes Programm für den 15. November mitgeteilt habe. Am Abend des 15. November solle im Staatlichen Schauspielhaus in Berlin eine Vorstellung von Hauptmanns Schauspiel „Gabriel Schillings Flucht“ stattfinden. Die Vorstellung könne erst um 8.30 oder um 9 Uhr beginnen, da vorher eine Ehrung für Gerhart Hauptmann bei der Volksbühne stattfinde. Zu der Vorstellung im Schauspielhaus sollten etwa 300 Einladungen ergehen. Nach der Vorstellung (Schluß gegen 11 Uhr) solle ein Festessen für 100 Personen stattfinden, entweder bei Kroll oder im Kaiserhof. Der Preis des Gedecks inclusive Getränke soll etwa 10 RM pro Person betragen. Die Kosten sollten zwischen Reich und Preußen geteilt werden. Der Vorschlag der preußischen Ressorts gehe weiter dahin, daß er, der Reichskanzler, während einer Tischrede dem Jubilar die Preußische Goldene Medaille überreiche.

Endlich solle am 16. November ein Empfang Gerhart Hauptmanns durch den Herrn Reichspräsidenten stattfinden.

Der Reichskanzler führte aus, daß er mit dem im Programm vorgesehenen Festessen nicht einverstanden sei. Nach seiner Auffassung sei es am richtigsten, in einer Pause während der Festvorstellung oder unmittelbar anschließend an die Vorstellung in einem besonderen Raum des Staatstheaters Gerhart Hauptmann die Goldene Medaille mit einer kurzen Ansprache zu überreichen. Vielleicht sei es am richtigsten, wenn Reichskommissar Dr. Bracht oder der kommissarische Preußische Kultusminister die Medaille überreiche21.

21

Hierzu Horkenbach (1932, S. 380) u. a.: Zur Ehrung Gerhart Hauptmanns anläßlich seines 70. Geburtstages hätten Reichsregierung und Pr. Kommissariatsregierung am 15. 11. im Staatstheater eine Feier veranstaltet, „zu der die preußische Hoheitsregierung Braun nicht erschien, weil sie erst nachträglich eingeladen worden war. Während der preußische Kultusminister Grimme am Vormittag Hauptmann eine Verleihungsurkunde für die goldene preußische Staatsmedaille namens der Hoheitsregierung überreichte, allerdings ohne Staatssiegel und Medaille, händigte der stellvertretende Reichskommissar Dr. Bracht am Abend bei der Feier Hauptmann ebenfalls eine Verleihungsurkunde aus, die aber mit Staatssiegel und Medaille versehen war.“

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