2.96.1 (wir1p): [Beteiligung der Banken an der Kreditaktion der deutschen Industrie]

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[Beteiligung der Banken an der Kreditaktion der deutschen Industrie]

Der Reichskanzler begrüßt die erschienenen Herren und schildert den bisherigen Lauf der Verhandlungen.

Dr. Salomonsohn weist darauf hin, daß die Banken keinerlei Sachwerte hätten, wie sie der Industrie zur Verfügung ständen, insbesondere seien den Banken die ausländischen Wertpapiere bereits fortgenommen. Trotzdem sei er ermächtigt, die einmütige Billigung der deutschen Banken gegenüber dem Angebot der Industrie zum Ausdruck zu bringen.

von Schinckel, Hamburg, erklärte im Namen der Norddeutschen Bank, daß sie auf den gleichen Boden treten würden.

von Schwabach drückt sein Bedenken aus, ob die verlangten Opfer im richtigen Verhältnis zu dem stehen, was voraussichtlich damit erreicht werden wird. Er erklärt für seine Firma, daß sie mitmachen werde.

Fischer, Württemberg, gibt dem Bedenken Ausdruck, daß mit der beschaffbaren Summe dem Reich doch nicht geholfen werden kann, erklärt aber, daß die süddeutschen Banken sich nicht versagen werden.

von Oppenheim, Köln, erklärt, daß seine Firma sich an der Aktion beteiligen würde.

Direktor Salomonsohn erklärte im Schlußwort, daß die Regierung die deutschen Banken an ihrer Seite finden würde, wenn sie den Frieden innerhalb Deutschlands wiederherstellen wolle; aber dies könne nicht durch die Opferung der wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands geschehen.

Die Banken würden jetzt einen Arbeitsausschuß bilden und nehmen von der Industrie dasselbe an. Diese Ausschüsse müßten miteinander sofort in Fühlung treten. Er erklärt nochmals, daß die Banken zu ernster Mitarbeit bereit seien.

Der Reichskanzler dankt den Erschienenen und schließt die Besprechung.

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