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6. Besetzung der Stelle eines Leiters der Pressestelle der Reichsregierung.
Nachdem der Reichskanzler mitgeteilt hatte, daß Herr Höfle für die Besetzung nicht mehr in Frage komme, stellte er zur Erwägung, ob nicht Herr Oskar Müller den Posten übernehmen könne. Als weiteren Kandidaten benenne er Herrn Kieski, von dem es ihm allerdings zweifelhaft sei, ob er die notwendige Fühlung mit der Presse habe.
Der Reichswirtschaftsminister machte noch auf Herrn Jöhlinger aufmerksam, den auch der Reichsminister für Wiederaufbau für geeignet hielt, der selbst noch Herrn v. Eckardt (Hamburg) empfahl, der etwa den Standpunkt von Ballin vertrete.
[71] Das Kabinett überließ dem Herrn Reichskanzler die Auswahl und ermächtigte ihn, den von ihm für geeignet gehaltenen zur Ernennung beim Herrn Reichspräsidenten vorzuschlagen7.
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Zur Ernennung eines Leiters der Pressestelle der RReg. ist in den Akten nur ein Schreiben des Reichsverbandes der dt. Presse ermittelt, in dem ersucht wird, daß der Verband, dem Redakteure aller Parteirichtungen angehörten, vor der Ernennung gehört werde. Daraufhin hatte, einem Vermerk am Rande dieses Schreibens zufolge, am 30.5.21 eine Besprechung zwischen Chefredakteur Bernhard und dem RK stattgefunden (R 43 I/1774, Bl. 48). Ernennung Oscar Müllers in: R 43 I/3273, Bl. 27.