1.102.5 (ma12p): 5. Mitteilungen des Reichswirtschaftsministers über Empfehlung eines Aufsichtsratsvorsitzenden der Industriebank.

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5. Mitteilungen des Reichswirtschaftsministers über Empfehlung eines Aufsichtsratsvorsitzenden der Industriebank17.

17

Gemeint ist die „Bank für dt. Industrieobligationen“, die am 30. 9. gegründet worden war; vgl. Dok. Nr. 300, Anm. 8 und 9.

Der Reichswirtschaftsminister Es handele sich um die Frage, wen die Regierung als Aufsichtsratsvorsitzenden der Industriebank empfehlen sollte. Er habe an Reichskanzler a. D. Dr. Cuno gedacht und sich mit diesem auch ins Benehmen gesetzt. Nach anfänglicher Zusage habe Cuno jedoch schließlich gebeten, von seiner Person absehen zu wollen. In Cuno würde die Schiffahrt auch eine Vertretung besessen haben, insofern würde seine Persönlichkeit daher besonders geeignet gewesen sein. Er (Hamm) habe dann weiter[1085] an v. Meinel gedacht, habe diesen Gedanken dann aber schließlich wieder aufgegeben. Für das glücklichste würde er es halten, wenn man eine Persönlichkeit wähle, die zum Staat und zur Wirtschaft gleich gute Beziehungen habe, vielleicht einen früheren Staatssekretär oder Minister, der jetzt in der Privatwirtschaft tätig sei. An solchen Persönlichkeiten sei Deutschland sehr arm. Er habe schließlich an Krupp von Bohlen-Halbach gedacht, den er nach seiner ganzen Persönlichkeit für durchaus geeignet halte.

Der Reichsverkehrsminister begrüßte grundsätzlich diesen Vorschlag, machte jedoch in Übereinstimmung mit Staatssekretär Fischer darauf aufmerksam, daß vielleicht von französischer Seite Schwierigkeiten entstehen könnten. Es empfehle sich vielleicht, vorher mit den Franzosen noch Fühlung in dieser Frage zu nehmen.

Das Kabinett stellte fest, daß von seiner Seite aus gegen die Person Krupps keine Bedenken bestünden, daß es jedoch wünschenswert sei, wenn vor der beabsichtigten Empfehlung Krupps noch mit den Franzosen Fühlung genommen würde18.

18

Der Aufsichtsrat der Bank für dt. Industrieobligationen wählt am 31. 10. Krupp v. Bohlen und Halbach zu seinem Vorsitzenden.

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