1.178.2 (mu22p): 2. Außerhalb der Tagesordnung: Wiederbesetzung des Amts des Doyens des diplomatischen Korps.

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2. Außerhalb der Tagesordnung: Wiederbesetzung des Amts des Doyens des diplomatischen Korps.

[Der RAM berichtet von den Verhandlungen über die Besetzung des Dekanats im diplomatischen Korps nach der Abberufung des Nuntius Pacelli. Dem Dienstalter nach müsse das Amt dem russ. Botschafter Krestinski angetragen werden. Im diplomatischen Korps seien „starke Strömungen vorhanden“, das Amt dem neuen Nuntius zu geben, der keinen Rechtsanspruch darauf besitze. Mit Rußland würden Verhandlungen geführt, dem Nuntius „aus Courtoisie“ die Stellung zu übertragen. Das RKab. nahm hiervon Kenntnis.]2

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Die Verhandlungen über die Benennung des neuen Doyen waren Mitte Dezember 1929 begonnen worden. Rußland hatte gewünscht, daß dem Nuntius formell das Amt des Doyen vom Reich zuerkannt werde, damit nicht der Eindruck entstehe, Krestinski sei übergangen worden (Dirksens Telegramm Nr. 1043 vom 20. 12.; R 43 I /141 , gefunden in R 43 I /160 , Bl. 13 f., hier: Bl. 13 f.). Auch der RK hatte sich für diese Lösung eingesetzt, da der Vatikan im Krieg neutrale Macht sei (Vermerk Pünders vom 24. 12.; R 43 I /141 , gefunden in R 43 I /160 , Bl. 19, hier: Bl. 19). Auf Grund von die eigenen Bestimmungen berührender Bedenken der brit. Regierung hatte das AA die Frage erneut behandeln müssen (R 43 I /141 , gefunden in R 43 I /160 , Bl. 22, hier: Bl. 22). Am 24. 2. konnte Pünder aber vermerken, daß der neue Nuntius Orsenigo das Amt das Doyens „aus Courtoisie“ erhalten werde und zwar auf russischen Wunsch in einer Form, die erkennen lasse, daß das keinen Schritt gegen den Botschafter bedeute (R 43 I /141 , gefunden in R 43 I /160 , Bl. 29, hier: Bl. 29).

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