2.124.2 (bau1p): 2. Rücktritt des Reichs- und Staatskommissars Hörsing.

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Das Kabinett BauerKabinett Bauer Bild 183-R00549Spiegelsaal Versailles B 145 Bild-F051656-1395Gustav Noske mit General von Lüttwitz Bild 183-1989-0718-501Hermann EhrhardtBild 146-1971-037-42

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2. Rücktritt des Reichs- und Staatskommissars Hörsing.

Das Kabinett beschließt in Übereinstimmung mit der Preußischen Regierung das Entlassungsgesuch des Reichs- und Staatskommissars Hörsing4 zu[457] genehmigen5. Die Funktionen des Reichs- und Staatskommissars soll der Oberpräsident in Breslau6 übernehmen.

4

In seinem Entlassungsgesuch hatte Hörsing ausgeführt, daß er als RKom. für Schlesien und Westposen zum Wiederaufbau des oberschles. Wirtschaftslebens Zwangsmaßnahmen wie die Verhängung des Belagerungszustands mit Standrecht und Arbeitszwang habe anordnen müssen. Dadurch, daß er darüberhinaus die bundesstaatliche Autonomie für Oberschlesien ablehnte, habe er als Sozialdemokrat sich „den unauslöschbaren Haß“ des oberschles. Zentrums zugezogen, das nun gegen den Belagerungszustand als „das System Hörsing“ Sturm laufe. Die Demokraten und Sozialdemokraten hätten sich von dieser Forderung mitreißen lassen, woraufhin er – gegen seine ausdrückliche Überzeugung – die Aufhebung des Belagerungszustands habe fordern müssen, was vom PrStMin. „mit gutem Recht“ abgelehnt worden sei. In dieser für einen Politiker unhaltbaren Lage müsse er seinen Rücktritt fordern, um im nationalen Interesse einer Einigung aller dt. Parteien den Weg zu ebnen (Hörsing an die RReg., 24.11.19; R 43 I /1844 , Bl. 199–202; weitere Materialien ebd. und in: R 43  I /349  und 2706 ).

5

Entw. eines Entlassungs- und Dankschreibens des RK an Hörsing vom 18.12.19 in: R 43 I /1844 , Bl. 203. – Hörsing wird am 23.2.20 zum OPräs. von Sachsen ernannt.

6

Gemeint ist der sozialdemokr. OPräs. von Schlesien, Philipp.

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