2.113 (cun1p): Nr. 113 Aufzeichnung des Staatssekretärs Hamm über Besprechungen in München [2. April 1923]

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Nr. 113
Aufzeichnung des Staatssekretärs Hamm über Besprechungen in München [2. April 1923]1

1

Die Aufzeichnungen Hamms über seine Besprechungen in München während der Ostertage sind undatiert, doch liegt die Datierung auf Ostermontag nahe. Die acht Seiten Ms.-Text sind von Hamm um zwei Seiten handschriftlich erweitert worden, außerdem findet sich eine Vielzahl handschriftlicher Korrekturen. Die Verwendung verschiedener Schrifttypen legt den Schluß nahe, daß die Aufzeichnungen zu verschiedenen Zeiten, vielleicht jeweils unmittelbar nach den Besprechungen vorgenommen wurden. Die genauen Termine der einzelnen Besprechungen ließen sich aus den Akten der Rkei nicht ermitteln.

R 43 I /2217 , Bl. 215-223

Betrifft: Selbstschutzvereinigungen.

In München besprach ich in den Ostertagen mit dem Ministerpräsidenten Dr. von Knilling, dem Minister des Innern Dr. Schweyer und dem Justizminister Dr. Gürtner eingehend die Frage der Selbstschutzvereinigungen.

Exzellenz Knilling hatte vom Reichsjustizminister Heinze durch den Bayerischen Gesandten davon erfahren, daß man im Reich an eine Verordnung aufgrund des Artikels 48 denke, wonach Vereinigungen, die gewisse polizeiliche Aufgaben wahrzunehmen beabsichtigten oder in behördliche Tätigkeit eingriffen, von der Landesregierung oder bei deren Weigerung von der Reichsregierung aufgelöst werden könnten2. Herr von Knilling erhob gegen eine solche Verordnung die schwersten Bedenken. Ich versicherte ihm, daß Bayern eine Überraschung von der Reichsregierung nicht zu gewärtigen habe, sondern die Dinge in voller Offenheit mit Bayern vor endgültiger Entscheidung besprochen würden und ersuchte, neben dem bayerischen Gesichtspunkt, daß weitere Eingriffe[357] der Reichsgewalt vermieden werden sollten, doch auch die andere Frage zu würdigen, wie das Reich der ihm in seiner Gesamtheit und damit an seinem Teil auch Bayern obliegenden Verpflichtung nachkommen solle, im ganzen Reichsgebiet für Ordnung und Sicherheit zu sorgen und Gefährdungen, wie sie in den proletarischen Hundertschaften zweifellos vorlägen, rechtzeitig entgegenzuwirken. Ich legte dar, daß das ein gewisses Gleichmaß des Vorgehens gegen die äußerste Rechte wie die äußerste Linke voraussetze und daß es daher ein Akt einer weitschauenden bayerischen Reichspolitik wäre, wenn Bayern von sich aus gegen allzu sichtbare offenkundige Mißstände auf der äußersten Rechten, Mißstände, die in Bayern selbst als ärgerlich und unwürdig empfunden werden, vorgehen würde, um damit dem Reich ein unliebes Einschreiten in Bayern zu ersparen, das Einschreiten gegen Gefährdungen von anderer Seite aber in anderen Ländern zu erleichtern.

2

Zum Entwurf des RJM s. Anm. 10 zu Dok. Nr. 119.

Herr v. Knilling verharrte demgegenüber bei einer lediglich partikularistischen Betrachtung der Dinge: Auch eine nur theoretische Inanspruchnahme eines solchen Eingriffsrechtes für die Reichsregierung würde zu den allerschwersten Folgen führen. Es würde sich das wiederholen, was im Juli und August v. Js. vor sich gegangen sei, aber es würde diesmal nicht bei einem papierenen Protest bleiben3. Die Regierung werde nicht stark genug sein, das zu verhindern. Er müsse in solchem Falle jede Verantwortung ablehnen. An eine praktische Auflösung der Sturmabteilungen könne man nicht herangehen. Dabei gab Herr von Knilling zu, daß diese Sturmabteilungen etwas sehr Unerfreuliches sind und machte sich selber über ihre Aufzüge lustig. Er sagte mir, daß auch Herr v. Kahr nun an Hitler irre geworden sei und gewisse Auswüchse bedauere4. Die Stimmung sei in München aber so nationalaktivistisch, daß man damit rechnen müsse. Er führte mir Proben an aus einem Bismarckkommers der Verbände ehemaliger Offiziere, aus Absolventenkommersen usw.

3

v. Knilling spielt hier auf die bayer. Proteste gegen das Republikschutzgesetz an (s. dazu den Band „Das Kabinett Wirth“ dieser Edition, auch Schultheß 1922, S. 96 ff.).

4

v. Haniel berichtete über die Haltung v. Knillings am 29. 3. an die Rkei: „Der MinPräs. fürchtet die nationalsozialistische Bewegung und die affiliierten deutsch-völkisch-militaristischen Klüngel. Er billigt daher innerlich die Kampfansage seiner Partei, hält sich aber äußerlich und persönlich zurück, um für alle Fälle mit dem gegnerischen Flügel Fühlung behalten zu können. Der Rival des gegenwärtigen MinPräs., Herr v. Kahr, hat sich zu einer ähnlichen Politik des Lavierens entschlossen. Auch ihm paßt die Richtung LudendorffXylanderHitler nicht.“ (R 43 I /2232 , S. 369-371, hier: S. 370).

Was Sachsen und Thüringen anlangt, so meinte er, man könne allenfalls örtlich vorgehen, erklärte dann aber auch, man müsse abwarten, bis dort die Dinge weiter gediehen seien5.

5

Einen ersten Bericht über seine Besprechung mit v. Knilling hatte Hamm bereits am 31. 3. telefonisch an die Rkei gegeben. Eine handschriftliche Notiz Wevers für den RK sagt darüber: „StS Hamm, mit dem ich soeben telefonierte, teilte mir mit, daß er bei Herrn von Knilling in der Frage der Verordnung auf absoluten Widerstand gestoßen sei; es dominiere dort nur die partikulare Auffassung; die Frage des bürgerlichen Schutzes in Sachsen und Thüringen sei unten gleichgültig. Der StS Hamm will morgen noch mit Gürtner und Schweyer sprechen, die zwar guten Willens, aber schwach seien. Er sieht die Sache als sehr wenig erfreulich an. Im übrigen herrsche unten ein starkes Treiben über die Räumungsfrage; die Erklärung v. Rosenbergs sei schwächlich; der günstige Eindruck sei vermindert.“ (R 43 I /2217 , Bl. 176 f.).

Vom Referenten des Ministeriums des Innern, Ministerialrat Zetlmeier,[358] hatte ich mir über die Stärkeverhältnisse [der nationalen Verbände] ungefähr folgenden Überblick geben lassen, der im einzelnen noch nach Mitteilungen des Ministers des Innern und des Mitführers der Arbeitsgemeinschaft, Kommerzienrats Zentz, berichtigt ist. Danach stehen 2 große Gruppen einander gegenüber:

a) Die Arbeitsgemeinschaft vaterländischer Verbände. Führende Leute: Großkaufmann Zeller, Kommerzienrat Zentz, Meier-Absberg vom Bürgerbund; Geschäftsführer: der frühere Justizminister Roth, der aber nach Aussage von Kommerzienrat Zentz sachlich ohne Einfluß sein und sich nicht sehr großen Ansehens erfreuen soll.

1) Die vaterländischen Bezirksvereine in München, frühere E. W. [Einwohnerwehren], unter Führung von Zeller in 29 Gruppen entsprechend den 29 Stadtbezirken, von denen 2 von [muß heißen: zu] Pittinger abgesprungen sind; 2 Altersstufen, Stärke ungefähr 30 000 Mann, reichliche Bewaffnung.

2) Oberland, besonders auch in Franken; Stärke erheblich. Wohl ziemlich bewaffnet; von den unsauberen Elementen angeblich jetzt gereinigt.

3) Reichsflagge in München, in Niederbayern (Hoffmann), in Nürnberg und Franken unter Führung des bis vor kurzem aktiven Reichswehroffiziers Heiß.

b) Die anderen Gruppen:

1) Bayern und Reich unter Sanitätsrat Dr. Pittinger: in München nichts außer den zwei von Zeller abgesprungenen Bezirksgruppen, dagegen sonst in Bayern erheblich stark, auch in Schwaben und Franken, so in Oberfranken 7 000 Mann unter Baron Gagern; im ganzen auf 15 000 Mann geschätzt (nach meiner Auffassung viel zu niedrig). Überreich bewaffnet.

2) Organisation Lenz (ehemalige Zeitfreiwillige, ungefähr 2 000).

3) Organisation C [onsul]. 4) Wiking. 5) Blücher.

c) Jetzt im Kartellverhältnis zur Arbeitsgemeinschaft die Hitlerschen Sturmtrupps in 25 Hundertschaften, von Schweyer auf 1 500 bis 2 000, von Zentz auf 3 – 4 000 Mann geschätzt, während die außerhalb dieses Kartellverhältnisses stehende nationalsozialistische Arbeiterpartei als solche ungefähr 80 000 Mitglieder umfasse. Keine oder nahezu keine Waffen.

In den Blättern wird gelegentlich ein scharfer Kampf zwischen den vaterländischen Verbänden und der Arbeitsgemeinschaft einerseits und Bayern und Reich andererseits geführt; die ersten nehmen für sich unbedingte Reichstreue in Anspruch, bestreiten dieselbe vorbehaltlose Reichstreue aber Pittinger, der innerlich Separatist sei, in Wien vielfach verhandelt habe, auch mit einem hohen französischen General und, wenn auch Herr von Kahr es nicht glauben wolle, die Abtrennung vom Reich wolle. Hierbei sollen auch Einflüsse der hohen Geistlichkeit hereinspielen.

Minister Dr. Schweyer, der die Dinge ruhig, aber sehr ernst betrachtet und mit mir in vollster Offenheit besprach, hat auch gegen Pittinger sehr ernste Bedenken, aber weniger wegen angeblicher separatistischer Neigungen, als wegen mehrmals, nach Schweyer mindestens zweimal, nach anderen viermal bewiesenen Unzuverlässigkeiten im Verhältnis zur Regierung. So wollte Pittinger im August vorigen Jahres bei einer von ihm veranstalteten besonderen Kundgebung auf dem Königsplatz, die in letzter Stunde von Zeller durch[359] Alarmierung der Notpolizei vereitelt wurde, einen Putsch machen und auch im Januar d. Js. stand er gegen die Regierung6. Leider ließen damals die vaterländischen Verbände ihre Solidarität mit Hitler erklären. Schweyer steht eben in Verhandlungen, daß außer den vaterländischen Verbänden auch die Organisation Pittinger in die Ergänzungsorganisation der Reichswehr eingespannt wird. Das Ergebnis erwartet er in diesen Tagen.

6

Über die Ereignisse in Bayern Ende Januar 1923 vgl. Dok. Nr. 57.

Im Anschluß daran machte er mir streng vertraulich die folgenden Mitteilungen von Vorgängen, die auch den bayerischen Ministern nur zum Teile bekannt sind: Auch die Hitlerschen Sturmabteilungen fallen unter das zwischen der Bayerischen Regierung mit General von Lossow geschlossene Abkommen7, so daß die Auflösung dieser Sturmabteilungen eine Teilauflösung der Reichswehrergänzung sein würde. Die Bayerische Regierung sei heute noch über die Mobilmachungsfrage politisch unorientiert. General von Lossow habe ihr freundschaftlich einiges mitgeteilt. Er habe erklärt, das aus eigenem Antriebe zu tun, nicht im Reichsauftrage. Erst in einem späteren Zeitstadium könne dies geschehen. Die Absichten der Reichsregierung auf Rüstung und Vorbereitung seien in München weit übertrieben ausgelegt worden8. Eine Besprechung, die in den letzten Tagen zwischen dem Oberregierungsrat Pirner vom Bayerischen Staatsministerium des Innern und dem General Haack im Reichswehrministerium stattgefunden [habe], habe dies ergeben. General von Lossow habe im Anschluß an einen Besuch des Generals von Seeckt Mitteilungen gemacht, aus denen zu folgern gewesen sei, daß man demnächst mit Kriegsausbruch rechnen und möglichst rasch zu summarischer Ergänzung der Machtmittel zu kommen trachten müsse. Es handle sich darum, innerhalb einiger Wochen, höchstens Monate, den Abwehrkrieg vorzubereiten. Von General Haack habe man dann gehört, daß großer Nachdruck auf Zeitgewinn zu legen sei, 200 Millionen Goldmark; <Ankäufe im Ausland; z. Zt. Absicht, im Ausland Munitionsfabrik zu bauen; Inbetriebnahme nicht vor 1½ Jahren. Munitionslage im Inland fürchterlich, versteckte Vorräte nun unbrauchbar. Vorräte nur für 4 – 5 Tage. Nach 1. 5. werde Material tropfenweise vom Ausland kommen9.>

7

Über dieses Abkommen und die übrigen Absprachen der Reichswehr mit bayer. Verbänden fanden sich keine Angaben in den Akten der Rkei. Vgl. dazu Meier-Welcker: Seeckt, 1967, S. 363 ff.

8
 

Am 30. 3. hatte v. Haniel der Rkei vertraulich über eine Besprechung mit v. Knilling u. a. berichtet: „Das Anwachsen der nationalistisch-aktivistischen Tendenzen unter der heranwachsenden Jugend sei außerordentlich. Begünstigt würde diese Richtung durch die Reichswehr und die ihr nahestehenden Kreise. Das RWeMin. habe hier geflissentlich den Glauben erweckt, daß es mit einer baldigen Mobilmachung rechne. [Dazu Randbemerkung Wevers: „Das stimmt nicht nach Mitteilungen von H. v. Schleicher. H. v. Lossow kommt in den nächsten Tagen zu General v. Seeckt.“] Man habe sich daher in weiten Kreisen auf diesen Gedanken auch in der Form von tatsächlichen Vorbereitungen eingestellt. Umso größeres Befremden habe hier die authentische Feststellung hervorgerufen, daß die Reichswehr überhaupt nur für 4 Tage mit Munition versehen sei.“ (R 43 I /2232 , S. 387).

9

Die letzten Sätze sind von Hamm handschriftlich hinzugefügt worden.

In Bayern würden die Regierungspräsidenten zu Besprechungen zusammenberufen, diese beriefen die Bezirksamtsmänner zusammen10. <Mit diesen würde Ersatzlage besprochen; Vorbereitungen nur mündlich. Bei jeder Kreisregierung seit 14 Tagen ein ehemaliger Offizier für Vorbereitung etwaiger[360] Räumung. Plan zur Räumung für ganz Unterfranken und Gegenden an der Ostgrenze. Lossow will 3 Regimenter x 3 und 1 Division der Landespolizei aufstellen. Die Landespolizei wird aber nicht schon am 3. oder 4. Tag abgegeben werden können. Die vaterländischen Verbände werden von Lossow als militärische Formationen einbezogen. Das Reich gibt nur kleinen Kredit, 2 – 4 Millionen monatlich, Hauptbeträge gewährt Bayern aus Landesmitteln unter Überschreitung der Haushaltsansätze für Polizei. Die Waffen gehören dem bayerischen Staat und sind Lossow zu treuen Händen überlassen. Unterhaltung und Pflege unter Unterstützung des Staates. Lossow ist insoweit Beauftragter der bayerischen Regierung zufolge besonderen Abkommens. Die Verbände werden als bayerische Regimenter aufgeboten. Mißtrauen gegen einen nur dem Reich verpflichteten Befehlshaber. Lossow übt auf Hitler starken Einfluß dadurch, daß dieser nun mit seinen Sturmabteilungen in die Organisation eingegliedert ist. Pittinger wollte sich als Notpolizei auftun und dafür ein Monopol beanspruchen. Das lehnt Schweyer ab. Pittinger muß seine Leute einfach zur Verfügung halten. Aufgebot erfolgt unmittelbar durch Regierung und Behörden.>

10

Der folgende Absatz handschriftlich von Hamm; Abkürzungen wurden aufgelöst.

Vizepräsident Auer von der Sozialdemokratischen Partei sagte mir weiter, ihm sei sehr wohl bekannt, daß in Bayern die Bezirksämter und Bürgermeister Anordnungen über Räumungsvorbereitungen bekommen haben. Das sei ein Deckmantel für Einquartierungsvorbereitungen. Bei der Reichswehr werden Studenten ausgebildet. In München gehen Gerüchte um, daß wir englisches Abrüstungsmaterial, Tanks, Flugzeuge in größeren Mengen in Schweden liegen haben. Man wolle die Franzosen noch weiter vorrücken lassen, dann würden die Sprengkommandos in Tätigkeit treten, und dann beginne der Guerillakrieg. Ludendorff habe alles in der Hand. Bei der Reichswehr und der Landespolizei würden ständig Leute ausgebildet. Die jungen Leute rücken zu Übungen aus, sollen auch Löhnung und Verpflegung erhalten. Die Spannung sei unerträglich. In der Arbeiterschaft wisse man von vielen Waffenlagern. Es sei bald nicht mehr möglich, die Leute zurückzuhalten, da sie die Befürchtung haben, daß die Vorbereitungen und Rüstungen allenfalls auch gegen sie, den sogenannten inneren Feind, gehen können. Er, Auer, wolle sich demnächst mit Heim besprechen, der bei ihm eine Rücksprache angeregt habe. Er, Auer, sei dafür, daß man von Reichswegen Ordnung schaffen und die Hitler’schen Sturmabteilungen wie auch seine eigenen, die sozialistischen Schutzabteilungen auflöse. Er verwies noch auf einen Artikel in der „Münchener Post“, wonach Hitler, der an Geldmangel krankte, von Scharrer reiche Mittel erhalten habe11.

11

Der betr. Artikel liegt nicht bei den Akten. Am 2. 5. richtet Cuno ein Schreiben an Scharrer, in dem er auf dessen in Berlin übergebene Aufzeichnungen eingeht: „Mit Ihnen bin ich der Meinung, daß man gewisse Überschwenglichkeiten und allzu laute Temperamentsausbrüche nationalistischer Bewegungen nicht tragisch zu nehmen braucht. Aber ich möchte auch daraus kein Hehl machen, daß ich in der Art und Weise, wie die nationalsozialistischen Führer und die nationalsozialistische Presse, etwa der ‚Völkische Beobachter‘ politische Fragen unter völliger Verkennung der realpolitischen Bedingtheiten unserer Lage behandeln, wie wenn es nur von uns abhinge, um von heut auf morgen frei zu werden, eine ernste Gefahr für die Einheit unseres Volkes sehe. Wir müssen jetzt alles auf die Einheitlichkeit der Abwehrfront an Rhein und Ruhr einstellen, und diesem Zweck wird durch solche Ausbrüche nicht nur nicht gedient, sondern schwer geschadet.“ (R 43 I /2217 , Bl. 231 f.).

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