2.179.1 (feh1p): 1. Bericht des Reichsministers des Auswärtigen über seine Reise nach Süddeutschland.

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1. Bericht des Reichsministers des Auswärtigen über seine Reise nach Süddeutschland1.

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Vom 13.–19. 2. hatte RAM Simons eine Reise nach Süddeutschland unternommen (Schreiben des AA an die Rkei am 12.2.1921, R 43 I /903 , Bl. 47) und dort mehrere Reden über die bevorstehende Londoner Konferenz gehalten.

Besonders beachtet worden war seine Rede in Karlsruhe am 16. 2., in der er u. a. erklärt hatte: „Der Friedensvertrag enthält den fundamentalen Fehler, aufgebaut zu sein auf der Selbstbezichtigung des deutschen Volkes, ausschließlich Schuld am Kriege zu haben. Das wird von uns im Herzen niemals unterschrieben werden. Wir wissen, daß wir nichts als einen Verteidigungskrieg geführt zu haben glaubten.“ (WTB-Meldung v. 17.2.1921, R 38 /116 , Bl. 189).

Diese Äußerungen Simons’ nahm Lloyd George in seiner ersten Rede auf der Londoner Konferenz am 3. 3. zum Anlaß, um die nach Ansicht der Alliierten besonders hartnäckige und herausfordernde Haltung Deutschlands zu kennzeichnen (RT-Drucks. Nr. 1640, Bd. 366, S. 153 ).

Außerhalb der Tagesordnung berichtet Reichsminister Dr. Simons über seine Reise nach Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt und Frankfurt a. M. Er habe durchaus nicht die Absicht gehabt, Stimmung zu machen, gelegentlich sogar[477] eher zu dämpfen, um auf notwendige große Leistungen vorzubereiten, aber immer sachlich die Tatsachen sprechen lassen wollen. Die Stimmung sei überall von einer so großen geschlossenen Einheitlichkeit gewesen wie kaum je in einer Frage in Deutschland und namentlich im größten Unterschied zur Zeit von Versailles.

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