2.148.7 (ma11p): 7. Abbau des Beamtenkörpers.

Zum Text. Zur Fußnote (erste von 2). Zu den Funktionen. Zum Navigationsmenü. Zum Navigationsbaum

 

Bandbilder:

Die Kabinette Marx I und II, Band 1 Wilhelm Marx Bild 146-1973-011-02Reichskanzler Marx vor seinem Wahllokal Bild 102-00392Hochverratsprozeß gegen die Teilnehmer am PutschDawes und Young Bild 102-00258

Extras:

 

Text

RTF

7. Abbau des Beamtenkörpers.

Oberregierungsrat v. Hagenow trug den Inhalt der Vorlage vor9.

9

In einer Kabinettsvorlage vom 4. 3. teilte der RFM mit: Eine nähere Fühlungnahme mit den hauptbeteiligten Ressorts und dem RSparkom. habe ergeben, daß es möglich sein werde, den Beamtenkörper des Reichs schneller als vorgesehen zu verringern, und zwar bis Ende März bereits um 20%. Da dies im Interesse der Reichsfinanzen dringend erwünscht sei, möge die RReg. folgenden Beschluß fassen: „Die Reichsverwaltungen haben unter Zugrundlegung des Standes vom 1. Oktober 1923 ihren Beamtenkörper bis Ende März 1924 nach den Vorschriften des Art. 8 der P.A.V. [Personalabbau-VO] um mindestens 20 v. H. zu vermindern.“ (R 43 I /2613 , Bl. 129). Nach Art. 8 der Personalabbau-VO vom 27.10.23 (RGBl. I, S. 1002 ) sollte bis Ende März 1924 lediglich eine Abbauquote von 15% erreicht sein, bezogen auf die Gesamtzahl der am 1.10.23 im Dienst befindlichen Reichsbeamten.

Ministerialdirektor Gneist machte darauf aufmerksam, daß das Ausw. Amt nicht in der Lage sei, bis zum 1. April d. J. 20% seines Bestandes abzubauen.

Das Kabinett faßte folgenden Beschluß:

„Unter Zugrundelegung des Standes vom 1. Oktober 1923 ist der Beamtenkörper bis Ende März 1924 nach den Vorschriften des Artikel 8 P.A.V. um mindestens 20 v. H. zu vermindern“10.

10

Einen detaillierten Überblick über das zahlenmäßige Ergebnis des Personalabbaus im Reich zwischen dem 1.10.23 und dem 1.4.24 gibt die „Denkschrift über den Personalabbau“, die das RFMin. am 5.6.24 dem RT vorlegt (RT-Drucks. Nr. 218, Bd. 382 ). Danach waren in den Hoheits- und Betriebsverwaltungen des Reichs am 1.10.23 tätig: 825 955 Beamte, 60 747 Angestellte und 705 512 Arbeiter; davon wurden bis zum 31.3.24 abgebaut: 134 507 Beamte (= 16,3%), 30 197 Angestellte (= 49,7%) und 232 134 Arbeiter (=32,9%). Insgesamt wurden im angegebenen Zeitraum 396 838 Personen (= 24,9%) abgebaut.

Zum Personalabbau nach dem 1.4.24 vgl. die Ergänzungen zur obigen Denkschrift vom 8.9.24 (RT-Drucks. Nr. 552, Bd. 383 ) und vom 10.1.25 (RT-Drucks. Nr. 343, Bd. 398 ).

Extras (Fußzeile):