1.147.1 (ma12p): [Anlage]

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Die Kabinette Marx I und II, Band 2 Wilhelm Marx Bild 146-1973-011-02Reichskanzler Marx vor seinem Wahllokal Bild 102-00392Hochverratsprozeß gegen die Teilnehmer am PutschDawes und Young Bild 102-00258

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Im einzelnen wurden Auskünfte in folgender Weise erteilt6:

6

Zu P. 1 des vorliegenden Schreibens.

Die Zeitfreiwilligen, die sich in den Jahren 1919 und 1920 zur Bekämpfung des Bolschewismus dem Vaterlande zur Verfügung gestellt hatten, sind seit dem Mai 1921 endgültig aus dem Heere verschwunden. Der Begriff und die Bezeichnung „Zeitfreiwillige“ existiert seit dieser Zeit nicht mehr im Reichsheere. Lediglich die Presse des Auslandes und linksradikale Hetzblätter gebrauchen noch völlig unbegründet diesen Ausdruck.

Als im Herbst 1923 an verschiedenen Stellen des Reiches Aufstände ausbrachen, mußten große Teile des Reichsheeres zur Wiederherstellung geordneter Zustände und zum Schutze des Staates eingesetzt werden. Dank des von unseren Feinden raffiniert ausgedachten Heeresergänzungssystems waren im Reichsheer zahlreiche Fehlstellen vorhanden und griffen die Kommandeure, um[1192] nicht ihre zahlenmäßig schwachen Stände für Zwecke des Kasernenschutzes noch mehr schwächen zu müssen, zu einem Ausweg, indem sie zu vorübergehenden Aufgaben eine Anzahl Zivilpersonen aufnahmen. Befehle des Reichswehrministeriums zur Einstellung dieser Leute sind nicht ergangen. Es kann sich nur um einige Tausend Mann gehandelt haben, durch deren Einstellung der Etat des 100 000-Mann-Heeres kaum überschritten worden sein dürfte. Das Reichswehrministerium hat auf Meldung von diesen Maßnahmen seine mündliche oder telefonische Zustimmung erteilt.

Entlassung der überzähligen Leute konnte nach Eintritt einer Beruhigung in Deutschland mit Rücksicht auf die Arbeitslosigkeit nur allmählich erfolgen.

Während der Ruhrbesetzung kamen zahlreiche Flüchtlinge aus dem neubesetzten Gebiet in das unbesetzte Deutschland. Ihre Unterbringung und Versorgung war häufig nur auf Truppenübungsplätzen möglich. Hieraus entstand das Märchen von militärischen Ausbildungskursen auf Übungsplätzen.

Zusammenhänge zwischen Reichswehr und vaterländischen Organisationen bestehen nicht, ebensowenig hat die Reichswehr irgendetwas mit Grenzschutzformationen zu tun.

Reserveoffiziere gibt es im Reichsheer nicht, Ausscheidende verlieren jeden Zusammenhang mit dem Reichsheere. Mit den Reserveoffizieren des früheren alten Heeres hat die Reichswehr nichts zu tun.

I. V.

Schlenther

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