2.79.1 (lut1p): 1. Einladung zur Jahrtausend-Ausstellung der Rheinlande in Köln.

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1. Einladung zur Jahrtausend-Ausstellung der Rheinlande in Köln.

Der Reichsminister für die besetzten Gebiete berichtete über den Sachverhalt1.

1

Zur Teilnahme an den Eröffnungsfeierlichkeiten der Ausstellung am 16. 5. war eingeladen worden mit Schreiben Adenauers vom 26. 4. Die Ausstellung, die „eine Schau über tausend Jahre rheinisch-deutscher Kultur bieten“ werde, würde u. a. durch eine „große vaterländische Kundgebung“ eröffnet werden (R 43 I /1793 , Bl. 201).

Staatssekretär Weismann teilte mit, daß Preußen zunächst beabsichtigt habe, an der Ausstellung nicht teilzunehmen. Nach einer mündlichen Vorstellung durch den Oberbürgermeister von Köln Dr. Adenauer habe sich jedoch der Preußische Ministerpräsident bereit erklärt, an der Feier teilzunehmen. Der Herr Ministerpräsident würde es aber begrüßen, wenn der Reichskanzler und die Reichsregierung bei ihrer ablehnenden Stellungnahme beharrten.

Nach näherer Aussprache, in der zum Ausdruck kam, daß für die Reichsregierung die gleichen politischen Gründe für eine Teilnahme vorlägen wie für die Preußische Regierung, wurde beschlossen, daß der Reichskanzler und der Reichsminister für die besetzten Gebiete an der Feier teilnehmen2.

2

Das zusagende Antwortschreiben Luthers an Adenauer ergeht unter dem 12. 5. (R 43 I /1793 , Bl. 234). Die Teilnahme des RK erscheint jedoch in Frage gestellt, als Adenauer am Folgetage mitteilen läßt, daß der brit. Bezirksdelegierte den RK im Kölner Rathaus zu sprechen wünsche. Kempner vermerkt hierzu am 13. 5.: Er habe daraufhin Adenauer telefonisch erklärt, daß der RK nur im Kölner Domhotel zu einem Empfang des Delegierten zur Verfügung stehen werde. „Oberbürgermeister Adenauer erwiderte: nach der Anweisung der Rheinlandkommission, die noch in Geltung sei, müßten die Minister sich beim Bezirksdelegierten einfinden. […] Ich habe Adenauer erwidert, daß ich dem Herrn Reichskanzler nicht empfehlen könne, unbedingt auf die Wünsche des englischen Bezirksdelegierten einzugehen, da die Reichsregierung den Standpunkt vertrete, daß die Weiterbesetzung Kölns über den 10. Januar hinaus vertragswidrig sei und in dem unbedingten Befolgen des englischen Wunsches indirekt eine Anerkennung des bestehenden Zustandes erblickt werden könnte. Als letzte Möglichkeit habe ich in Aussicht gestellt, daß der Kanzler sich vielleicht bereitfinden würde, den Bezirksdelegierten auf dem Landesfinanzamt zu treffen. Scheitere auch dieses, so könnte jedenfalls ich dem Herrn Reichskanzler […] den politischen Rat, trotzdem nach Köln zu fahren, nicht geben.“ – In zwei weiteren Vermerken Kempner hierzu am gleichen Tage: Adenauer habe telefonisch mitgeteilt, er werde mit dem brit. Delegierten den RK im Kölner Domhotel aufsuchen. Der Kanzler habe davon Kenntnis (R 43 I /1793 , Bl. 244 f.).

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