2.152.1 (ma31p): 1. Verhandlungen in Genf.

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Die Kabinette Marx III und IVDas Kabinett Marx IV Bild 146-2004-0143Chamberlain, Vandervelde, Briand und Stresemann Bild 102-08491Stresemann an den Völkerbund Bild 102-03141Groener und Geßler Bild 102-05351

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1. Verhandlungen in Genf.

Der Reichskanzler eröffnete die Sitzung und teilte mit, daß er zugleich namens der Reichsregierung dem Reichsminister Dr. Stresemann zur Verleihung des Nobelpreises Glück gewünscht habe1.

1

Am 9.12.26 hatte das Nobel-Komitee in Oslo den Friedenspreis für das Jahr 1926 Stresemann und Briand verliehen; den zurückgestellten Preis des Jahres 1925 erhielten Chamberlain und Dawes. Am 10. 12. telegrafierte RK Marx an Stresemann in Genf: „Zur Verleihung des Nobel-Friedenspreises spreche ich Ihnen meine und der ganzen Reichsregierung aufrichtigste Glückwünsche aus. Wenn auch das Ziel der von Ihnen seit Jahren erfolgreich geführten deutschen Außenpolitik vornehmlich die baldige und endgültige Befriedung unseres Vaterlandes ist, so erblicke ich in dieser Auszeichnung das Anerkenntnis der Weltöffentlichkeit, daß die deutsche Mitarbeit an der Weltpolitik zugleich dem Frieden der ganzen Erde dient.“ (R 43 I /3511 , Bl. 51).

Der Staatssekretär in der Reichskanzlei verlas das letzte Telegramm des Reichsministers des Auswärtigen aus Genf2.

2

Dieses Telegramm vom 12. 12., in dem Stresemann die Genfer Vereinbarung über die Entwaffnungsfrage (siehe Dok. Nr. 151) würdigte, ist abgedr. in: ADAP, Serie B, Bd. I,2, Dok. Nr. 262.

Hieran knüpfte sich eine kurze Aussprache über das in Genf erzielte Ergebnis.

Der Reichskanzler stellte fest, daß am Mittwoch, dem 15. Dezember, nach der Rückkehr des Reichsministers des Auswärtigen eine Kabinettssitzung stattfinden müsse, in der die Genfer Ereignisse ausführlich behandelt werden sollten3. Der Staatssekretär in der Reichskanzlei verlas sodann noch ein Telegramm des Reichsministers des Auswärtigen, in dem er dem Reichskanzler und der Reichsregierung seinen Dank für die Glückwünsche ausspricht, die an ihn anläßlich der Verleihung des Nobelpreises gerichtet worden sind4.

3

Siehe Dok. Nr. 156, P. 1.

4

Das Telegramm Stresemanns an Marx vom 11. 12. lautete: „Ihnen, sehr verehrter Herr Reichskanzler, sowie den Herren Kollegen des Reichskabinetts danke ich herzlich und aufrichtig für die Glückwünsche, die Sie mir aus Anlaß der Verleihung des Friedensnobelpreises ausgesprochen haben. Mit Ihnen sehe ich in dieser Verleihung die Anerkennung der Weltöffentlichkeit für diejenige Politik der Befriedung Europas und der Welt, die von den Reichsregierungen der letzten Jahre, die wiederholt unter Ihrer Führung standen, und an der alle Kollegen des gegenwärtigen Kabinetts mitgewirkt haben, getrieben worden ist. Ihnen, sehr verehrter Herr Reichskanzler, und den Kollegen des Kabinetts in dieser Stunde für das Vertrauen zu danken, dessen ich mich stets erfreuen durfte, ist mir aufrichtiges Bedürfnis.“ (R 43 I /3511 , Bl. 53).

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