2.85.5 (bau1p): 5. Errichtung eines Reichskommissariats zur Ausführung von Aufbauarbeiten in den zerstörten Gebieten.

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Das Kabinett BauerKabinett Bauer Bild 183-R00549Spiegelsaal Versailles B 145 Bild-F051656-1395Gustav Noske mit General von Lüttwitz Bild 183-1989-0718-501Hermann EhrhardtBild 146-1971-037-42

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[316]5. Errichtung eines Reichskommissariats zur Ausführung von Aufbauarbeiten in den zerstörten Gebieten1.

Mit Rücksicht darauf, daß die Ernennung des neuen Reichsministers für Wiederaufbau unmittelbar bevorsteht2, wird die Beratung abgesetzt und der vom Reichswirtschaftsministerium vorgelegte Entwurf3 dem neuen Minister zur möglichst beschleunigten Prüfung überwiesen. Im einzelnen wird in dem Entwurf an die Stelle des Reichswirtschaftsministeriums das Wiederaufbauministerium zu setzen sein.

Fußnoten

1

Am 20. 10. hatte RKom. Hilbenz im Anschluß an eine Bereisung der zerstörten Gebiete in Belgien und Nordfrankreich vor Vertretern des RWiMin. und der Länder (RR-Ausschuß für Handel und Gewerbe) einen Bericht über seine Wiederaufbaupläne erstattet. Über seine Position führte er aus: „[…] auf mein Programm habe ich geschrieben, daß das Reichskommissariat für den Wiederaufbau nur eine Stätte der Arbeit sein wird […] nicht eine Stätte der Politik. Seitens der Industrie, des Reichsverbandes, wurde mir, als die Herren an mich herantraten, der Wunsch geäußert, und es wurde sogar als eine Bedingung hingestellt, daß ich mich zur Übernahme des Ministeriums bereit erklären sollte, mit anderen Worten, daß ich eine Kabinettsstellung übernehmen müßte. Ich habe das abgelehnt.“ Er, Hilbenz, erstrebe eine ständige Zusammenarbeit mit der ZAG und den Fachgruppen, „damit diese sich über die Aufträge und über die Art der Aufträge, die Lieferungen usw. untereinander verständigen, während der Kommissar gewissermaßen über den ganzen Arbeiten steht und sich nur das Kontroll- und Vetorecht vorbehält“. Sachlich sollten die dt. Wiederaufbauleistungen auf das Kohlegebiet um Lens konzentriert werden, um vor allem den frz. Druck auf die dt. Kohlelieferungen zu mildern. Das dt. Anerbieten, 130 Schächte wiederherzustellen sei zwar abgelehnt worden, doch könne Dtld. mit der Lieferung von 17 000 Holzhäusern für das Kohlegebiet Lens rechnen (Protokoll des Vortrags und der Besprechung in: R 43 I /342 , Bl. 118–145). Weitere Materialien – darunter die Berichte der Sachverständigen über die Bereisung der zerstörten Gebiete – in: Nachl. von Le  Suire , vorl. Nr. 93.

2

Zur Frage der Besetzung des RMinWiederaufbau s. Dok. Nr. 69, Anm. 4. Der Nürnberger OB Geßler hatte am Vortag RIM Koch telegrafisch seine Bereitschaft zur Übernahme des RMinWiederaufbau mitgeteilt (R 43 I /981 , Bl. 3). Seine Ernennung erfolgt am 25.10.19.

3

VOEntw. in: R 43 I /342 , Bl. 94 f. – Zum Fortgang s. Dok. Nr. 97, P. 4.

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