1.157.4 (lut2p): 4. Kredite – Spanien.

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4. Kredite – Spanien.

Der Reichskanzler machte Mitteilung von einem spanischen Angebot, das der deutschen Industrie größere Aufträge zuführen werde, dafür aber die Übernahme einer (wenn auch nicht großen) Reichsgarantie erfordere10. An sich sei die Angelegenheit noch nicht kabinettsreif. Die Frage dränge aber sehr und er erbitte daher mit Rücksicht auf die Ostertage, ihm, dem Reichsminister des Auswärtigen, dem Reichsminister der Finanzen und dem Reichswirtschaftsminister die Vollmacht zur Behandlung der Sache zu erteilen.

Der Reichsarbeitsminister bat, sein Amt über den Fortgang zu orientieren.

Der Reichskanzler sagte dies zu.

Die erbetene Vollmacht wurde erteilt11.

Anschließend Kabinettssitzung.

Fußnoten

10

Vgl. die Anlage zum Schreiben des Kapitäns z. See Lohmann an StS Kempner vom 29. 3. (Dok. Nr. 325).

11

Die Angelegenheit wird am Abend des 31. 3. in einer Chefbesprechung (Teilnehmer: Luther, Stresemann, Reinhold, Curtius, Kempner) erneut beraten, worüber Kempner unter dem 1. 4. vermerkt: „Man kam zu dem Ergebnis, daß Echevarrieta entweder durch die Reichskreditstelle oder durch das Reichswirtschaftsministerium telegraphiert werden solle, daß das Projekt, spanische Aufträge für die deutsche Industrie hereinzunehmen und dazu gewisse Kredite zu bewilligen, bei der Reichsregierung grundsätzlich wohl Förderung erfahren könne.“ – Unter dem gleichen Datum vermerkt Kempner außerdem: Er habe am 1. 4. das span. Projekt mit den Staatssekretären Trendelenburg und v. Schubert nochmals durchgesprochen, wobei Übereinstimmung bestanden habe, daß es bedenklich sei, das Telegramm an Echevarrieta abzusenden, „bevor aufs genaueste geprüft sei, ob nicht den in Aussicht genommenen industriellen Lieferungen Bedenken aus dem Vertrag von Versailles oder anderen Verträgen entgegenständen. Das Auswärtige Amt müsse vor allem auch noch prüfen, ob nicht zu befürchten sei, daß England, wenn es von diesen industriellen Absichten höre, dem General Wauchope Anweisung gäbe, in der Entwaffnungsfrage eine schärfere Haltung einzunehmen, und ob nicht solche Haltung auch andere deutsche Industriezweige gefährden könnte, die an sich mit den spanischen Lieferungen in keinem Zusammenhang stehen.“ – Zum Zweck einer solchen Überprüfung übermittelt Kempner am 1. 4. StS v. Schubert das von Lohmann am 29. 3. vorgelegte Material betr. Echevarrieta (Dok. Nr. 325) sowie Abschriften seiner Vermerke über die Besprechungen des 31. 3. und 1. 4. (R 43 I /147 , Bl. 149-165). – Zur Stellungnahme v. Schuberts s. Dok. Nr. 328.

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