2.38.3 (sch1p): 3. [Unruhen im Reich]

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Das Kabinett ScheidemannReichsministerpraesident  Philipp Scheidemann Bild 146-1970-051-17Erste Kabinettssitzung der neuen deutschen Reichsregierung am 13.2.1919 in Weimar Bild 183-R08282Versailles: die deutschen Friedensunterhändler Bild 183-R11112Die Sozialisierung marschiert! Plak 002-005-026

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[138] 3. [Unruhen im Reich]

Die neuesten Mitteilungen über die Zustände in Süddeutschland3 und über die Bewegungen im Ruhrgebiet4 und Berlin5 wurden ausgetauscht und kurz erörtert.

Fußnoten

3

Siehe Dok. Nr. 38, P. 1.

4

Siehe Dok. Nr. 32, P. 1. Über das gesamte Ruhrgebiet wurde an dem Tage der verschärfte Belagerungszustand verhängt. Die Lage schilderte die DAZ, Nr. 165, vom 5.4.1919 so: „Wenn auch in verschiedenen Orten sich in den letzten Tagen ein Abflauen des Streiks bemerkbar machte, so hat doch im großen und ganzen das Bild sich durchaus nicht gebessert. Am 3. 4. streikten in der Morgen- und Abendschicht von 375 300 Arbeitern, die einfahren sollten, 250 700; am 4. 4. waren von 236 Schächten 194 vom Streik betroffen, und von 212 800 Arbeitern, die zur Morgenschicht einfahren sollten, fehlten 142 200 […]. Die Lage hat sich weiter insofern kompliziert, als die Wirkung des Streiks sich auf die Metallindustrie bemerkbar zu machen beginnt. Einzelne Werke mußten bereits wegen Mangels an Kohlen, Gas oder elektrischer Kraft stillgelegt werden. Aber auch die Metallarbeiter scheinen von der Streikbewegung ergriffen zu sein; so sind die Kruppschen Werke seit heute morgen vollständig in den Streik eingetreten. Andererseits mehren sich die Nachrichten aus verschiedenen Orten, die von zunehmender Streikmüdigkeit unter den Zechenarbeitern sprechen […].“

5

In Berlin war ein Streik der Metallarbeiter im Gange; zur Zeit der Kabinettssitzung fanden Schlichtungsverhandlungen statt, die aber zu keinem Ergebnis führten (Berliner Lokalanzeiger, Abendausgabe, Nr. 71, 4.4.1919).

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