2.141 (bau1p): Nr. 139 Reichsminister David an den Reichskanzler, 2. Januar 1920

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[503] Nr. 139
Reichsminister David an den Reichskanzler, 2. Januar 19201

R 43 I /2184 , Bl. 3–8 eigenhändig

[Betrifft: Kohlenfrage.]

Lieber Kollege Bauer!

Herzlichen Neujahrsgruß zuvor! Sodann anbei eine Niederschrift mit Vorschlägen zur Lösung der Kohlenfrage, die mir keine Ruhe läßt. Falls Sie sich mit dem Gedanken einer Zentralstelle befreunden, wäre die Personenfrage zu lösen. Sie ist schwierig. Der Mann müßte mit praktischer Erfahrung in der Kohlenindustrie und Bergarbeiterbewegung, organisatorisches Genie und hohe politische Begabung vereinigen. Ich denke immer wieder an Hué. Vielleicht steckt aber auch unter den jüngeren Kräften ein Mann mit dem nötigen Ausmaß von Begabung, Erfahrung und Energie. Ich kenne den Nachwuchs zu wenig, um Vorschläge machen zu können. Aber ein Gewerkschaftler mit volkswirtschaftlicher Bildung und politischem starkem Willen scheint mir der gegebene Mann.

Es geht nicht an, in der Kohlenfrage, immer wenn’s auf den Nägeln brennt, die allernötigste Abhilfe für einige Wochen zu schaffen. Es ist ein dauerndes, ständig und nach festem Plan zu betreibendes Grundproblem unserer Wirtschaftspolitik. In ihm liegt der Haupthebel zur Rettung aus den wirtschaftlichen Nöten der Gegenwart und Zukunft.

Mit den besten Grüßen

Ihr

Ed. David

Fußnoten

1

RK Bauer vermerkt am 3. 2. auf der ersten Seite des Briefes: „Durch die inzwischen stattgefundenen Verhandlungen erledigt.“ – Zum Fortgang s. Dok. Nr. 151, P. 2.

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