1.39.8 (vpa2p): 8. Ersatz des Segelschulschiffs „Niobe“.

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Das Kabinett von Papen Band 2Das Kabinett von Papen Bild 183-R1230-505Wahllokal in Berlin Bild 102-03497AGöring, Esser und Rauch B 145 Bild-P046294Ausnahmezustand in Berlin während des „Preußenschlages“.Bild 102-13679

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RTF

[777]8. Ersatz des Segelschulschiffs „Niobe“.

Der Reichswehrminister führte aus, daß der Untergang des Segelschulschiffs „Niobe“33 die Marineverwaltung vor die Frage gestellt habe, ob ein solches Segelschulschiff erforderlich sei. Mit Ausnahme der Vereinigten Staaten von Amerika bedienen sich alle Länder solcher Schiffe zu Ausbildungszwecken, besonders Frankreich und England haben in der letzten Zeit diesem Zweige der Ausbildung ihres Offiziersnachwuchses besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Frage, ob für die deutsche Marine ein Segelschulschiff zu Ausbildungszwecken in Betracht käme, müsse daher bejaht werden. Ein Ausbau des untergegangenen und inzwischen gehobenen Schiffes käme nicht in Frage, da die Renovierungsarbeiten ebensoviel kosten würden wie ein neues Schiff. Außerdem müsse die Mentalität der Seeleute berücksichtigt werden, die erfahrungsgemäß ungern auf einem Schiff in See gingen, das bereits einmal von einer Katastrophe heimgesucht worden sei. Er erbitte daher die Zustimmung des Reichskabinetts zu einem Neubau. Das neue Schiff werde nur 1 Million RM, auf 2 Etatsjahre in Raten von 0,7 ud 0,3 Millionen RM verteilt, kosten.

33

Die „Niobe“ war am 26.7.32 bei Fehmarnbelt-Feuerschiff in einer Gewitterboe gekentert. 69 Mann der Besatzung kamen dabei ums Leben (Schultheß 1932, S. 126). Einige Materialien hierzu (u. a. ein „vorläufiger dienstlicher Kurzbericht“ der Reichsmarine über das Unglück, Korrespondenzen der „Volksspende Niobe“) in R 43 I /602 .

Der Reichswehrminister erbat Zustimmung, daß das Schiff in Bau gegeben wird und die erste Rate auf den Globalabstrich beim Reichswehrministerium angerechnet wird.

Das Kabinett beschloß dementsprechend34.

34

Bei dem geplanten Neubau handelte es sich um Segelschulschiff „Gorch Fock“, vom Stapel gelaufen am 3.5.33 (Horkenbach 1933, S. 199).

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