2.205.5 (feh1p): Anlage 5

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Anlage 536

36

Diese Anlage war in dem Bericht des AA sowohl in frz. Sprache wie auch in einer dt. Übersetzung vorhanden. Hier wird nur die dt. Übersetzung wiedergegeben.

Eine engl. Fassung dieser Anlage ist abgedruckt in DBFP, 1st Series, Vol. XV, p. 315–316.

Die Deutsche Delegation erklärt sich bereit, einen Vorschlag für Abschluß eines endgültigen Abkommens in Erwägung zu ziehen, der enthalten würde:

1.

für die ersten 5 Jahre die Ziffern des Übereinkommens von Paris (feste Annuitäten und Äquivalent für die bewegliche Annuität);

2.

für die darauf folgenden Jahre eine feste Annuität, die geringer ist als die in der Pariser Übereinkunft vorgesehenen Annuitäten, und eine bewegliche Annuität, deren Höhe sich nach einem zu bestimmenden Schema richtet.

Auf die Frage, ob die beiden neuen Annuitäten das Äquivalent der beiden alten Annuitäten darstellen werden, antwortet die Delegation, daß sie keine Vollmacht besitzt, um darüber zur Zeit Angaben zu machen. Was die vier in der Unterredung zwischen Herrn Schroeder und Lord D’Abernon formulierten Vorbehalte (Oberschlesien, Handel, Kreditoperationen und Zollwesen) betrifft, so erklärt die Deutsche Delegation,

[577] daß ihr ihre formellen Informationen vorschreiben, diese Vorbehalte aufrechtzuerhalten, und daß ihr die Ablehnung dieser Vorbehalte die Formulierung eines Vorschlages unmöglich zu machen scheint.

Sie weist darauf hin, daß der Vorbehalt hinsichtlich Oberschlesiens nicht bezweckt, daß die Volksabstimmung nicht stattfindet, sondern nur bedeuten soll, daß Deutschland keine solchen großen Verpflichtungen eingehen kann, ohne über das endgültige Schicksal Oberschlesiens Gewißheit zu haben.

Was die Beantwortung der drei anderen Vorbehalte anbetrifft, so ist die Deutsche Delegation der Ansicht, daß sie keine Änderungen des Friedensvertrages in sich schließen.

Auf eine Anfrage fügt die Deutsche Delegation hinzu, daß sie keine Vollmacht zum Abschluß besitzt und daß sie das vorliegende Angebot nicht schriftlich fixieren kann.

Die Deutsche Delegation hat das Angebot in Berlin unterbreitet. Sie hat Nachricht erhalten, daß man in Berlin einen neuen Vorschlag ausarbeitet, dessen Grundlagen ihr nicht bekannt sind37. Sie glaubt daher, daß die Konferenz für die Dauer einer Woche vertagt werden sollte, um Dr. Simons Gelegenheit zu geben, die Fragen in Berlin zu besprechen.

37

Es handelt sich hier offenbar um das Telegramm des Kabinetts vom Abend des 6. 3. Siehe dazu Dok. Nr. 199, Anm. 1.

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