2.104.1 (lut1p): 1. Außerhalb der Tagesordnung: Mitteilungen des Reichskanzlers.

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1. Außerhalb der Tagesordnung: Mitteilungen des Reichskanzlers.

Der Reichskanzler teilte mit, daß er sich entschlossen habe, den Besuch der Tausendjahrfeierlichkeiten am 19. Juni in Köln und am 20. Juni in Koblenz1 abzusagen. Die für diese Frage zuständigen Referenten hätten sich übereinstimmend dahin ausgesprochen, daß er (der Reichskanzler) Tirard in Koblenz zuerst einen Besuch machen müsse. Das sei nach seiner Ansicht für den Reichskanzler unmöglich. Vor allem komme aber noch hinzu, daß die Anhäufung dringender innen- und außenpolitischer Arbeiten in den letzten Tagen ihn daran hindere, Berlin für länger als einen Tag zu verlassen. Er halte es nun für dringend wünschenswert, wenn die anderen Herren Reichsminister sich durch seinen Entschluß nicht beirren ließen und wenn die Minister Schiele, Brauns und Frenken auch an den Tausendjahrfeierlichkeiten in Köln und Koblenz teilnähmen. Er selbst wolle am Sonntag in acht Tagen [28. 6.] nochmals ins besetzte Gebiet fahren und der Stadt Mainz einen Besuch abstatten2.

1

Einladungsschreiben der Oberbürgermeister von Koblenz (27. 5.) und Köln (30. 5.) sowie zusagende Antworten des RK vom 5. und 11. 6. in R 43 I /1793 , gefunden in R 43 I /1794 , Bl. 318 f., , 323/1794, und R 43 I /1794 , Bl. 52, 55.

2

Der Besuch in Mainz findet am 28. 6. statt. Zur Klärung eventueller protokollarischer Formalitäten, die bei dieser Gelegenheit gegenüber der Besatzungsbehörde zu beachten wären, ein kurzer Schriftwechsel zwischen Rkei und hess. Reg. in R 43 I /1794 , Bl. 71 f., 83. Mit Schreiben vom 24. 6. teilt der Hess. StPräs. hierzu mit: „Die Rücksprache des Hessischen Landeskommissars in Mainz mit dem dortigen Oberdelegierten, Oberst Bastiani, hat zu dem Ergebnis geführt, daß der Oberdelegierte dem Herrn Reichskanzler seine Aufwartung machen und der Oberbefehlshaber der Rheinarmee einen hohen Offizier (Oberst) zur Begrüßung des Herrn Reichskanzlers entsenden wird. Als Gegenbesuche kommen nur Kartenbesuche in Frage.“

Nach längerer Debatte erklärten der Reichsminister des Innern der Reichsarbeitsminister und der Reichsminister für die besetzten Gebiete, auch an den Tausendjahrfeierlichkeiten in Köln und in Koblenz teilnehmen zu wollen. Den Besuch bei Tirard erklärten sie in der Weise machen zu wollen, daß sie ihre Karten durch einen Beamten bei Tirard abgeben ließen.

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