2.174.3 (ma31p): b) Ostfestungen.

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Die Kabinette Marx III und IVDas Kabinett Marx IV Bild 146-2004-0143Chamberlain, Vandervelde, Briand und Stresemann Bild 102-08491Stresemann an den Völkerbund Bild 102-03141Groener und Geßler Bild 102-05351

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RTF

[509]b) Ostfestungen.

Der Reichswehrminister trug an Hand eines von General von Pawelsz am 20.1.1927 abgesandten Telegramms den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen vor3.

Der Reichsminister des Auswärtigen erklärte, daß auf Grund eines neuerlichen Berichts des deutschen Botschafters in Paris4 die Lage wieder aussichtsreicher geworden sei. Es erscheine möglich, daß Anerkennung des alliierten Rechtsgutachtens von Deutschland nicht mehr gefordert werde, wenn deutscherseits tatsächlich Zugeständnisse für die Zukunft gemacht werden könnten. Die Unterhaltungen sollten heute mit Nachdruck weitergeführt werden. Die Annahme des alliierten Rechtsgutachtens durch Deutschland könne er keinesfalls empfehlen.

Der Chef der Heeresleitung5 warnte davor, daß Deutschland sich dem alliierten Rechtsgutachten, das militärisch und politisch gleich unhaltbar sei, beuge. Für Ostpreußen habe die Frage der Ostfestungen eine, in erster Linie moralische, sehr hohe Bedeutung.

Der Reichskanzler stellte das Einverständnis des Kabinetts mit der vom Auswärtigen Amt geplanten Verhandlungsweise und der Absicht des Auswärtigen Amts, keinesfalls das alliierte Rechtsgutachten anzuerkennen, fest6.

Fußnoten

3

Im Telegramm vom 20.1.27 aus Paris übermittelte Pawelsz u. a. eine Note des all. Militärkomitees, in der als Vorbedingung für eine Einigung in der Festungsfrage die grundsätzliche Anerkennung des all. Rechtsstandpunkts durch die RReg. gefordert wurde. Das Telegramm Pawelsz’ ist gedr. in: ADAP, Serie B, Bd. IV, Dok. Nr. 47. – Zum Verlauf der Pariser Verhandlungen über die Festungsfrage seit der Kabinettssitzung vom 6. 1. (Dok. Nr. 165, Ziffer 1) siehe ADAP, a.a.O., Dok. Nr. 20, 30, 33, 38, 39, 43, 49, 51, 58; ferner DBFP, Serie I A, Bd. II, Dok. Nr. 390, 394, 406, 409, 414, 416, 418.

4

Das Telegramm Hoeschs vom 21.1.27 ist gedr. in ADAP, a.a.O., Dok. Nr. 49.

5

Gen. Heye.

6

Siehe dazu weiter Dok. Nr. 178, P. 1.

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