2.242.3 (ma31p): 3. Personalangelegenheit der Reichskanzlei.

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3. Personalangelegenheit der Reichskanzlei17.

Der Herr Reichskanzler berichtete, daß vor einigen Monaten im Zusammenhang mit der Regierungsbildung zwischen den Koalitionsparteien die Verabredung getroffen worden sei, den Posten des Ministerialdirektors in der Reichskanzlei mit einem Angehörigen der Deutschen Volkspartei zu besetzen18. Entsprechend den ihm gewordenen Vorschlägen schlage er nunmehr dem Reichskabinett vor, auf diesen Posten den bisherigen Ministerialrat im Reichsfinanzministerium Dr. von Hagenow zu berufen. Der Herr Reichsarbeitsminister habe sich entgegenkommenderweise ihm gegenüber verpflichtet, den bisherigen Inhaber dieser Stelle, Ministerialdirektor Dr. Offermann, noch vor Ende dieses Jahres auf eine Senatspräsidentenstelle im Reichsversorgungsgericht[769] zu berufen. Mit dieser Maßgabe erklärte sich das Reichskabinett mit der Ernennung des Dr. von Hagenow und der Zurdispositionsstellung des Dr. Offermann einverstanden19.

[…]

Fußnoten

17

Bei der Beratung dieses von StS Pünder protokollierten Tagesordnungspunktes waren anwesend: Marx, Hergt, Stresemann, Curtius, Köhler, Schiele, v. Keudell, Koch.

18

Vgl. dazu Dok. Nr. 221, V. Reichskanzlei.

19

Eine Abschrift dieses Protokollpunktes übersandte Pünder am 31. 5. an Stresemann. Im Begleitschreiben Pünders heißt es: „Ich darf anheimgeben, den Vorstand der Fraktion der Deutschen Volkspartei von der Erledigung dieser Angelegenheit in vertraulicher Form in Kenntnis setzen zu wollen“. Sobald v. Hagenow den Dienst in der Rkei aufgenommen habe, „werden wir von hier aus in kurzer WTB-Notiz auf den erfolgten Personalwechsel aufmerksam machen. Eine vorherige Presseerörterung dürfte im allseitigen Interesse wohl möglichst zu vermeiden sein.“ (R 43 I /3301 , Bl. 150). Am 3. 6. meldete die DAZ die Ablösung MinDir. Offermanns durch den der DVP nahestehenden v. Hagenow. – ORegR v. Stockhausen vermerkte dazu am 14. 6. in seinem Tagebuch: „Offermann mußte gehen, weil die Volkspartei eine hohe Stelle in der Reichskanzlei forderte, da außer Offermann noch der Staatssekretär [Pünder] und zwei Min[isterial]Räte dem Zentrum angehören.“ (Nachl. v. Stockhausen , Nr. 10).

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