2.171.1 (wir1p): 1. Reparation.

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1. Reparation.

Der Reichskanzler machte Mitteilung von den in London stattgehabten Verhandlungen über Kredite. Das Schreiben des Reichsbankpräsidenten Dr. Havenstein an den Generaldirektor der Bank von England und dessen Antwortschreiben wurden verlesen1.

Reichsminister a. D. Dr. Rathenau berichtete über seine Verhandlungen in London wie in der Chefbesprechung vom 12. Dezember 19212.

Der Reichskanzler wies darauf hin, daß die heutige Besprechung streng vertraulichen Charakter trage, und verpflichtete sämtliche Anwesende zur absolutesten Diskretion.

Der Entwurf des an die Reparationskommission zu richtenden Briefes wurde verlesen3.

Reichsminister Dr. Brauns äußerte Bedenken dagegen, die vom Generaldirektor der Bank von England angeführte Motivierung der Kreditablehnung in dem Schreiben an die Reparationskommission zu verwerten. Es sei zu befürchten, daß dies in England als eine Indiskretion empfunden würde.

Reichsminister Dr. Geßler äußerte das gleiche Bedenken.

Nachdem der Reichskanzler und Reichsminister a. D. Dr. Rathenau in längeren Ausführungen auseinandergesetzt hatten, daß der umstrittene Satz gerade das Kernstück der ganzen Aktion sei, erklärte Reichsminister Dr. Geßler sich für überzeugt und zog seine Bedenken zurück.

Das Kabinett stimmte der Absendung eines Schreibens, in dem um ein Moratorium nachgesucht wird, zu4.

Fußnoten

1

Schreiben Havensteins in R 43 I nicht ermittelt; Schreiben Normans siehe Dok. Nr. 166 Anm. 7.

2

Siehe dazu Dok. Nr. 166.

3

Siehe dazu Dok. Nr. 167 Anm. 1.

4

Zum Moratoriumsgesuch vom 14.12.1921 siehe Anm. 3.

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