2.49.1 (sch1p): 1. [Einladung zur Entgegennahme der alliierten Friedensvorschläge]

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1. [Einladung zur Entgegennahme der alliierten Friedensvorschläge]

Reichsminister Graf Rantzau verlas den Text der von General Nudant übersandten Note betr. Einladung zur Empfangnahme des von den Alliierten und Assoziierten festgesetzten Textes der Friedenspräliminarien sowie den Entwurf der deutschen Antwort. Die Antwort wurde einstimmig gebilligt1.

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Die Note des Gen. Nudant vom 18.4.1919 lautete: „Der Vorsitzende des Ministerrats und Kriegsminister telegraphiert am 18.4.1919 wie folgt: Wollen Sie bitte folgende Mitteilung an die Dt. Reg. weiterleiten: 1. Der Oberste Rat der all. und ass. Mächte hat beschlossen, die mit Vollmachten versehenen dt. Delegierten für den 25. 4. abends nach Versailles einzuladen, um dort den von den all. und ass. Mächten festgesetzten Text der Friedenspräliminarien in Empfang zu nehmen.

2. Die dt. Reg. wird daher gebeten, dringendst Zahl, Namen und Eigenschaft der Delegierten anzugeben, welche sie nach Versailles zu schicken beabsichtigt, ebenso Zahl, Namen und Eigenschaft der Personen, welche sie begleiten. Die dt. Delegation soll strengstens auf ihre Rolle beschränkt bleiben und nur Personen umfassen, die für ihre besondere Mission bestimmt sind. gez. Nudant.“ (Materialien betr. die Friedensverhandlungen, Teil I: Der Notenkampf um den Frieden in Versailles, Teil 1, hrsg. v. AA, Charlottenburg 1919, S. 8).

In der Antwortnote der Dt. Reg. vom 19.4.1919 hieß es: „[…] Sie [die dt. Reg.] wird die Herren Gesandten v. Haniel, GehLegR v. Keller und Wirkl.LegR Ernst Schmitt zum Abend des 25. 4. nach Versailles entsenden. Die Delegierten sind mit den erforderlichen Vollmachten ausgestattet, den Text des Entwurfs der Friedenspräliminarien entgegenzunehmen, den sie alsbald der Dt. Reg. überbringen werden […].“ (ebd., S. 9).

Bei der Instruktion der Presse soll angestrebt werden, daß die Presse bei der schärfsten Bekämpfung jedes Diktatfriedens und der Abweichung von den Wilson’schen Punkte fordert.

Die Propaganda soll vom Pressechef der Reichskanzlei geleitet werden.

Es wurde erörtert, ob es möglich sein würde, über die Annahme oder Ablehnung der Friedenspräliminarien eine Volksabstimmung stattfinden zu lassen.

[186] Unterstaatssekretär Lewald äußerte Bedenken, während Reichsminister Erzberger die Volksabstimmung technisch für durchführbar und im Falle einer wesentlichen Abweichung von den Wilson’schen Punkten auch sachlich für angebracht hielt.

Der Ministerpräsident wies für den Fall einer solchen Abstimmung auf die voraussichtliche heftige Agitation der Unabhängigen hin.

Es wurde beschlossen, sich nicht auf den Gedanken der Volksabstimmung festzulegen und auch die Presse in diesem Sinne zu unterrichten, ohne dadurch die Drohung mit einer Volksabstimmung in der Presse ganz zu unterbinden.

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