Text
6. [Einreiseerlaubnis für Hauptmann v. Beerfelde]
Reichsminister Preuß erbittet das Einverständnis des Kabinetts zur Ablehnung eines Antrags des Hauptmanns v. Beerfelde10 auf Erlaubnis der Einreise in Weimar für einen dort zu haltenden Vortrag. Das Kabinett erklärt sich einverstanden.
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Hauptmann H.-G. v. Beerfelde war während des Weltkrieges wegen politischer Betätigung, u. a. der Veröffentlichung der Lichnowski-Denkschrift, in einem kriegsgerichtlichen Verfahren freigesprochen worden; wegen Verbindungen mit der USPD und Beteiligung am Januarstreik 1918 erneut festgenommen und wegen Landesverrats verurteilt, wurde er Anfang November 1918 freigelassen, stand für wenige Tage an der Spitze des Vollzugsausschusses der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte und wurde später durch seine Vortragstätigkeit für pazifistische und linkssozialistische Vereinigungen bekannt.