2.233.2 (ma31p): 2. Beethoven-Feier in Bonn.

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Die Kabinette Marx III und IVDas Kabinett Marx IV Bild 146-2004-0143Chamberlain, Vandervelde, Briand und Stresemann Bild 102-08491Stresemann an den Völkerbund Bild 102-03141Groener und Geßler Bild 102-05351

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2. Beethoven-Feier in Bonn.

Der Staatssekretär in der Reichskanzlei führte aus, daß der Reichskanzler vom Sonntag, den 22., bis etwa Mittwoch, den 25. Mai an der Beethoven-Feier[744] in Bonn teilnehmen wolle, mit Ausnahme eines Tages, an dem er die Automobil-Ausstellung in Köln besuchen wolle4.

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Während der Beethovenfeiern in Bonn trafen sich RK Marx und der frz. Unterrichtsminister Herriot am 23.5.27 zu einem Meinungsaustausch über aktuelle politische Fragen. Im Verlauf der Unterredung bemühte sich Marx, frz. Besorgnisse über eine Änderung der dt. Politik wegen der deutschnationalen Beteiligung am derzeitigen Reichskabinett zu zerstreuen. Der RK versicherte, „daß, solange er die Kanzlerschaft führe und Dr. Stresemann die Außenpolitik leite, an dem bisherigen Kurs der deutschen Innen- und Außenpolitik nicht nur nichts geändert, sondern auf dem einmal beschrittenen Wege methodisch weitergegangen werden würde“. Die Verhandlungen mit der DNVP über ihren Eintritt in die Regierungskoalition hätten „für die Stetigkeit der außenpolitischen Verhältnisse und für die Befestigung der republikanischen Staatsform zu einem Ergebnis geführt, das als überaus wertvoll betrachtet werden müsse. Die deutschnationalen Minister, ehedem in der Reihe der Bekämpfer der Locarno-Politik, hätten sich mit ihm über die Richtlinien der Innen- und Außenpolitik verständigt, die eine vollkommene Anerkennung auch der Rechtsgültigkeit des Vertrages von Locarno, eine Billigung der Locarno-Politik und der bestehenden republikanischen Staatsform bedeutet. Die Deutschnationalen hätten die ausdrückliche Verpflichtung eingegangen, die Embleme der bestehenden Staatsform, insbesondere die Flagge zu achten und zu ehren. Wenn die Koalition noch ein Jahr weiterbestehe, so sei gerade durch die Beteiligung der deutschnationalen Minister an ihr eine Konsolidierung der Staatsform geschaffen worden, die die optimistischen Erwartungen übertroffen habe. Der Reichskanzler müsse sagen, daß die Weimarer Verfassung seit ihrem Bestehen noch nie festere Wurzeln geschlagen habe als gerade seit dem neuen Rechtskabinett.“ Aufzeichnung des LegR Graf v. Bassenheim vom 24.5.27, in: ADAP, Serie B, Bd. V, Dok. Nr. 178.

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