1.1 (bru1p): Editorische Vorbemerkung

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Die Kabinette Brüning I und II. Band 1 Das Kabinett Brüning I Bild 183-H29788NS-Wahlversammlung im Sportpalast Bild 102-10391Arbeitslose Hafenarbeiter Bild 102-11008Bankenkrise 1931 Bild 102-12023

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Editorische Vorbemerkung

Die Regierungszeit Heinrich Brünings ist im Bestand der Akten der Reichskanzlei so außerordentlich dicht dokumentiert, daß diese ursprünglich auf zwei Bände angelegte Auswahledition um einen dritten Band erweitert werden mußte1. Die in den Akten der Reichskanzlei vorhandenen Kabinettsprotokolle wurden ausnahmslos in die Edition aufgenommen, für die Streichung von Tagesordnungspunkten galt die historische Relevanz als Richtlinie. Bei der Auswahl der Dokumente wurden fast alle Aufzeichnungen über interministerielle Chefbesprechungen und über Verhandlungen des Reichskanzlers mit den Parteien und Interessenverbänden berücksichtigt, weil sich in ihnen häufig deutlicher als in den Kabinettsprotokollen die politischen Entscheidungsprozesse widerspiegeln. Allerdings haben keineswegs alle Besprechungen der Reichsregierung ihren Niederschlag im Bestand der Reichskanzlei gefunden: sowohl aus den sogenannten „Tageszetteln“ des Staatssekretärs Pünder als auch aus Brünings Memoiren2 sind eine Reihe von Besprechungen bekannt, über die keine Vermerke in den Akten der Reichskanzlei vorliegen3. Ein geringer Teil von Besprechungsaufzeichnungen befindet sich im Nachlaß Pünder4, die nicht ermittelten Vermerke dürften durch Kriegseinwirkungen verloren gegangen sein5. Von dem Prinzip der Fondsedition ist nur in wenigen, begründeten Ausnahmen abgewichen worden6 – die Dokumente aus dem Nachlaß Pünder sind als Handakten des Staatssekretärs dem Bestand der Reichskanzlei zuzurechnen –, da der Umfang des vorhandenen Materials aus der Reichskanzlei die Aufnahme zusätzlicher Ersatzüberlieferungen nicht erlaubte.

1

Die Einleitung gibt eines Übersicht über die gesamte Tätigkeit der beiden Kabinette Brüning. Aus technischen Gründen erscheint zunächst das Kabinett Brüning I in zwei Bänden; der dritte Band enthält die Dokumente zum Kabinett Brüning II sowie die Mitgliederliste der Regierungen, das Quellen- und Literaturverzeichnis und die Register.

2

Bei den „Tageszetteln“ handelt es sich um ein Journal der Rkei, das vom 1.1.1931 – 2.6.1932 geführt wurde: „Tagesnotizen für Reichskanzler und Staatssekretär über Empfänge und Besprechungen, Vorträge, Besuche von Veranstaltungen und Reisen des Reichskanzlers, BArch. Nachl. Pünder , Nr. 43 und 44. Brüning, Memoiren 1918–1934, Stuttgart 1970.

3

Dieses Feststellung gilt generell für die Audienzen des RK bei RPräs. v. Hindenburg. Vgl. aber auch etwa Brünings Bericht über seine Unterredung mit Hitler in den Memoiren, S. 191–196 mit der knappen Zusammenfassung in Dok. Nr. 135.

4

Dok. Nr. 1, 112, 350, 461, 499, 506, 512, 521, 580, 599, 617, 622, 623, 628, 646, 673, 703, 710, 717, 722, 723, 728, 745, 755.

5

Mitteilung des RK a. D. Brüning an das Bundesarchiv vom 10.3.1956. Im übrigen ist der Nachl. Brüning , der sich in der Harvard University Library befindet, bis 1990 für die Forschung gesperrt.

6

Dok. Nr. 398, 517, 714.

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