2.49.4 (cun1p): 4) Propaganda.

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Das Kabinett Cuno Wilhelm Cuno Bild 183-1982-0092-007Französischer Posten Bild 183-R43432Posten an der Grenze des besetzten Gebietes Bild 102-09903Käuferschlange vor Lebensmittelgeschäft Bild 146-1971-109-42

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RTF

4) Propaganda.

Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft empfahl, dem Ausland mehr Propaganda zu machen und ständig Proteste bei neuen Gewalttaten und Vordringen zu erheben9, auch bei Verhaftungen die Bilder und Lebenslauf der Persönlichkeiten zu bringen10.

9

Die RReg. protestiert mit Noten am 19., 21., 22., 23. und 24. Januar gegen verschiedene Maßnahmen und Gewalttaten der Besatzungsmächte. Die frz. Reg. erklärt alle Maßnahmen für vollkommen rechtmäßig, da sie die Folge der Verletzung des VV durch die RReg. seien. Der Antwortnote vom 25. 1. fügt Poincaré hinzu, „daß das gegenwärtige Schreiben im voraus eine Antwort auf alle weiteren Mitteilungen ist, die ich von der Deutschen Botschaft über diesen Gegenstand erhalten könnte.“ (Notenwechsel in RT-Drucks. Nr. 5555, Bd. 376 ). Die RReg. notifiziert auch in der Folgezeit ihre Proteste gegen Gewalt- und Terrormaßnahmen, ohne darauf eine Antwort zu erhalten (Noten in RT-Drucks. Nr. 5651  ‚Aktenstücke über den frz.-belg. Einmarsch in das Ruhrgebiet, 2. Folge‘, Bd. 377).

10

Geschieht in der Folgezeit in einem Teil der Presse.

Der Preußische Minister[präsident] war der gleichen Auffassung, jeden Gewaltakt zum Gegenstande eines Protestes zu machen. Ferner empfahl er, gewisse Tatsachen über die Not im Lande, z. B. Sterblichkeit, Lebensmittelpreise usw. auf kleinen Blättchen zu vervielfältigen und diese in Hotels, wo Ausländer verkehrten, auszulegen.

Der Reichsminister des Innern empfahl dem Pressechef, wegen aller dieser Sachen sich auch mit Journalisten in Verbindung zu setzen, um die Sache zu[176] organisieren; ferner warf er die Frage auf, ob nicht auch die Reichsregierung für die Opfer von Bochum einen Betrag zur Verfügung stellen könnte.

Der Reichskanzler machte davon Mitteilung, daß ein Auslandsdeutscher ihm einen Scheck über 1 Million M ausgehändigt hätte, außerdem wären ihm von einem kleinen Ort in Deutschland 7000 Mark zur Verfügung gestellt worden11.

11

Der folgende Satz ist gestrichen worden: „Es wurde beschlossen, das Geld dem OPräs. von Westfalen zu überweisen, hiervon in der Zeitung Mitteilung zu machen, um dadurch auch einen Anreiz für weitere Spenden zu geben.“ Am Rand ist dazu vermerkt: „(Gestrichen, weil nachträglich geändert an RegPräs. Düsseldorf)“.

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