2.4.3 (ma31p): 3. Personalveränderungen im Reichspostministerium anläßlich des Ausscheidens des Staatssekretärs Dr. Bredow.

Zum Text. Zur Fußnote (erste von 2). Zu den Funktionen. Zum Navigationsmenü. Zum Navigationsbaum

 

Bandbilder:

Die Kabinette Marx III und IVDas Kabinett Marx IV Bild 146-2004-0143Chamberlain, Vandervelde, Briand und Stresemann Bild 102-08491Stresemann an den Völkerbund Bild 102-03141Groener und Geßler Bild 102-05351

Extras:

 

Text

RTF

3. Personalveränderungen im Reichspostministerium anläßlich des Ausscheidens des Staatssekretärs Dr. Bredow.

Der Reichspostminister Staatssekretär Dr. Bredow, der sich um den deutschen Rundfunk ganz ungewöhnliche Verdienste erworben habe, habe um seine Entlassung aus dem Reichsdienst gebeten. Er werde aber auch künftig im Interesse des deutschen Rundfunks tätig sein, einmal in der Leitung der von ihm geschaffenen großen Organisation der Deutschen Rundfunk-Aktien-Gesellschaft4 und sodann nebenher noch in seiner Eigenschaft als Reichsrundfunk-Kommissar in Sachen der technischen und wirtschaftlichen Aufsicht5. Das Ausscheiden des Herrn Staatssekretärs Dr. Bredow sei leider nicht mehr zu umgehen, da er infolge der starken Inanspruchnahme mit Rundfunkangelegenheiten nicht mehr die Möglichkeit habe, sich in gleicher Weise mit den sonstigen Angelegenheiten seines wichtigen Amtes zu befassen. Herr Staatssekretär Bredow erhalte für seine künftige Tätigkeit als Reichsrundfunk-Kommissar keinerlei Bezüge vom Reich und scheide auch ohne Pensionszahlung aus, vielmehr werde er auf Privatdienstvertrag der Deutschen Rundfunk-Aktien-Gesellschaft angestellt. An seine Stelle soll als Staatssekretär der jetzige Ministerialdirektor Feyerabend, und an dessen Stelle zum Ministerialdirektor der jetzige Abteilungsdirigent Geheimrat Craemer, und an dessen Stelle zum Ministerialdirigenten der Ministerialrat Dr. Andersch bestellt werden. […]

4

Gemeint ist die „Reichs-Rundfunk-Gesellschaft mbH“, die Dachorganisation der regionalen Rundfunkgesellschaften.

5

Am 1.6.26 wurde Bredow zum „Rundfunk-Kommissar des Reichspostministers“ ernannt. Vgl. Bausch, Der Rundfunk im politischen Kräftespiel der Weimarer Republik, S. 60 f.; Lerg, Die Entstehung des Rundfunks in Deutschland, S. 259 f.

Der Reichskanzler stellte die einmütige Zustimmung des Reichskabinetts zu den Personalvorschlägen des Reichspostministers fest und regte an, es möchte Herrn Staatssekretär Dr. Bredow anläßlich seines Ausscheidens aus dem Reichsdienst durch den Herrn Reichspostminister die ganz besondere Anerkennung des Reichskabinetts für seine überaus verdienstvolle Tätigkeit im Reichsdienst ausgesprochen werden. Der Reichskanzler erklärte sich auch zur Unterzeichnung eines besonderen Handschreibens gern bereit.

[…]

Extras (Fußzeile):