2.218.6 (feh1p): 6. Entwaffnung der bayerischen Einwohnerwehren.

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6. Entwaffnung der bayerischen Einwohnerwehren.

Der Herr Reichskanzler teilt mit, daß die Reise des Herrn Vizekanzlers Dr. Heinze in München ohne jeden Erfolg geblieben sei7. Staatssekretär Dr.[609] Peters trägt vor, er habe seinem Vertreter in München8 den Ernst der Situation auseinandergesetzt. Sein Vertreter habe auch zugestanden, daß die Entwaffnung in dem vorgeschriebenen Umfang sich sehr wohl durchführen lasse. Er sei jedoch überzeugt, daß die Bayerische Regierung ihm die erforderliche Hilfe nicht werde angedeihen lassen. Das Kabinett beschließt, daß das Schreiben der Reichsregierung vom 23. März 1921 an die Bayerische Regierung veröffentlicht werden soll9.

7

Zur Vorgeschichte s. Dok. Nr. 216. Zur Reise RJM Heinzes nach München s. besonders Anm. 6.

8

Dies war der bayer. Landeskommissar für die Entwaffnung, MinR Nortz. Siehe dazu auch Dok. Nr. 227.

9

Eine Mitteilung über das Schreiben der RReg. an die Bayer. Reg. wurde am 31. 3. im Rahmen einer amtlichen Erklärung der RReg. durch WTB veröffentlicht (Egelhaaf, Jahresübersicht 1921, S. 180).

RIM Koch schreibt dazu in seinen „Aufzeichnungen“ unter dem Datum des 3.4.1921: „Inzwischen ist Heinze unverrichteter Sache aus München zurückgekehrt. Das famose Bayerische Kabinett hat Anstoß daran genommen, daß die Reichsregierung beansprucht habe, daß Heinze vor dem Kabinett erschiene. Wie mir scheint, ab irato hat das Kabinett Sonnabend vor Ostern sofort nach seiner Rückkehr nun beschlossen, den Brief an Bayern zu veröffentlichen. Ich war nicht da. Von der Volkspartei wohl nur Heinze. Die Veröffentlichung ist dann nach Osten erfolgt, als der Aufstand [in Mitteldeutschland] gerade in seiner Blüte stand. Das war ungeschickt, nicht nur wegen dieses Zeitpunktes, sondern auch deswegen, weil die Veröffentlichung geradezu wirkt wie eine Denunziation bei der Entente.“ (Nachlaß Koch-Weser  27, Bl. 443–445) Siehe dazu weiter Dok. Nr. 228.

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