2.108.4 (bau1p): 4. Nochmals Verhandlungen mit Belgien.

Zum Text. Zur Fußnote (erste von 3). Zu den Funktionen. Zum Navigationsmenü. Zum Navigationsbaum

 

Bandbilder:

Das Kabinett BauerKabinett Bauer Bild 183-R00549Spiegelsaal Versailles B 145 Bild-F051656-1395Gustav Noske mit General von Lüttwitz Bild 183-1989-0718-501Hermann EhrhardtBild 146-1971-037-42

Extras:

 

Text

RTF

4. Nochmals Verhandlungen mit Belgien8.

8

Wie Anm. 2. – Zum Gesamtzusammenhang s. Dok. Nr. 106, P. 2.

Reichsminister Erzberger teilt mit, daß er soeben mit dem belgischen Minister Francqui verhandelt habe9. Francqui habe erklärt, daß er sich auf irgendeine schriftliche Erklärung, wonach der Vertrag von dem Verhalten Belgiens in der Auslieferungsfrage abhängig sei, nicht einlassen könne. Er wolle aber alles mündlich Zugesagte tun. Man müsse auf Treu und Glauben handeln. Er habe nochmals versichert, daß er die nötigen Vollmachten für seine Erklärungen habe. Der Reichskanzler hält es für angezeigt, mit Rücksicht darauf, daß Deutschland allein schriftliche Verpflichtungen eingehe, während für die Einhaltung der unsicheren und zweideutigen mündlichen Versprechungen der belgischen Vertreter keine Gewähr gegeben sei, den Vertragsabschluß abzulehnen. Nach längerer Aussprache beschließt das Kabinett jedoch den Abschluß des Vertrages10; dabei war für die Mehrheit maßgebend die Erwägung, daß die Verpflichtung Deutschlands über das nicht wesentlich hinausgehe, was Deutschland nach dem Friedensvertrage ohnedies Belgien gegenüber werde leisten müssen und daß andererseits doch immerhin damit zu rechnen sei, daß Belgien ehrlich die mündlich gegebenen Versprechungen einhalten werde.

9

Einzelheiten s. auch in dem Bericht des RFM und des RAM über diese Verhandlungen (abgedruckt als Dok. Nr. 108).

10

Einzelheiten s. Dok. Nr. 108, Anm. 6.

Extras (Fußzeile):