2.54.1 (feh1p): 1. Stellungnahme zu den Vorgängen in Oberschlesien.

Zum Text. Zur Fußnote (erste von 3). Zu den Funktionen. Zum Navigationsmenü. Zum Navigationsbaum

 

Bandbilder:

   Das Kabinett Fehrenbach  Konstantin Fehrenbach Bild 183-R18733Paul Tirard und General Guillaumat Bild 102-01626AOppeln 1921 Bild 146-1985-010-10Bild 119-2303-0019

Extras:

 

Text

RTF

1. Stellungnahme zu den Vorgängen in Oberschlesien1.

Das Kabinett beschließt nach eingehender Aussprache über die Lage in Oberschlesien, daß der Preußische Minister des Innern, Severing, und der Staatssekretär im Reichsministerium des Innern, Dr. Lewald, sich nach Breslau begeben sollen, um mit Vertretern Oberschlesiens dort unmittelbar Fühlung zu nehmen2. Durch eine alsbald in der Presse zu veröffentlichende Kundgebung sollen die bisher vom Auswärtigen Amt unternommenen diplomatischen Schritte und der unerschütterliche Wille der Reichsregierung, Oberschlesien mit den zu Gebote stehenden Mitteln zu schützen und beim Reich zu erhalten, zum Ausdruck gebracht werden3.

Fußnoten

1

Es handelte sich hier um den poln. Aufstand in Oberschlesien im August 1920. Siehe dazu Schultheß 1920, I, S. 238–242 und Egelhaaf, Jahresübersicht 1920, S. 174–175. Das AA gab noch im Jahre 1920 eine umfassende Denkschrift über die Vorgänge in Oberschlesien heraus: „Der Aufstand im oberschlesischen Abstimmungsgebiet. August und September 1920.“ (R 43 I /352 , Bl. 142–240).

2

Am 25. 8. traf der PrIM Severing mit Vertretern Oberschlesiens in Breslau zusammen; s. dazu Schultheß 1920, I, S. 240.

3

Noch am 23. 8. offenbar wurde eine amtliche Meldung veröffentlicht, in der es hieß, daß die RReg. durch ihre Vertreter bei der Interalliierten Kommission in Oberschlesien und durch ihre Botschafter in Rom, London und Paris wegen des Aufstandes in Oberschlesien vorstellig geworden sei. In der Meldung hieß es dann weiter: „Die Bevölkerung Oberschlesiens kann versichert sein, daß die deutsche Regierung die oberschlesischen Interessen mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln vertreten wird, daß sie sich auf Gedeih und Verderb mit Oberschlesien verbunden fühlt und nicht stillschweigend hinnehmen wird, daß auch nur ein Fußbreit oberschlesischen Bodens durch gewaltsame Maßnahmen entgegen den Bestimmungen des Friedensvertrages und gegen den Willen der Bevölkerung vom Deutschen Reich getrennt wird.“ (Text der amtlichen Meldung, Vorwärts Nr. 420 v. 24.8.1920).

Extras (Fußzeile):