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[F. Zwischenfälle mit Vertretern der westlichen Militärmissionen in der Sowjetzone]
Der Bundeskanzler kommt noch einmal auf die heute in der Presse berichteten Zwischenfälle mit Vertretern der westlichen Militärmissionen in der Sowjetzone zu sprechen 21 und bittet das Auswärtige Amt, bei den westlichen Botschaften anzufragen, wie man sich gegenüber den sowjetischen Missionen in der Bundesrepublik zu verhalten gedenke. Bei dieser Gelegenheit stellt der Bundeskanzler noch einmal fest, daß es mißlich sei, daß das Verteidigungsministerium in der Kabinettsitzung nicht vertreten sei. Staatssekretär Dr. van Scherpenberg bemerkt, daß das Auswärtige Amt über die Zwischenfälle schon vor einiger Zeit vertraulich unterrichtet worden sei 22. Der Bundeskanzler beanstandet, daß ihm diese Information nicht weitergegeben worden sei.
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Nach Angaben amerikanischer und britischer Behörden waren im Juni 1960 mehrfach Angehörige westlicher Militärmissionen bedroht, beleidigt, misshandelt und in Gewahrsam genommen worden (vgl. „Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 13. Juli 1960, S. 1.).
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Vgl. dazu das Telegramm von Carstens an das AA vom 29. Juni 1960 in AA B 130, Bd. 3839.