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Die Bundesminister
Der Stellvertreter des Bundeskanzlers und Vorsitzender des Kabinettsausschusses für Wirtschaft
Dr. Ludwig Erhard (1897-1977)
1928-1942 wissenschaftlicher Assistent und Mitglied der geschäftsführenden Leitung des Instituts für Wirtschaftsbeobachtung der deutschen Fertigware, Nürnberg, 1942-1945 Leiter des Instituts für Industrieforschung, 1945-1946 Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, 1947 Honorarprofessor der Universität München, 1947-1948 Vorsitzender der Sonderstelle Geld und Kredit bei der Verwaltung für Finanzen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, 1948-1949 Direktor der Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, 1949-1977 MdB (CDU), 1949-1963 Bundesminister für Wirtschaft, 1957-1963 zugleich Stellvertreter des Bundeskanzlers, 1963-1966 Bundeskanzler, 1966-1967 Bundesvorsitzender der CDU.
Der Bundesminister der Finanzen
Dr. Franz Etzel (1902-1970)
1930-1952 Rechtsanwalt und Notar in Duisburg, 1939-1945 Kriegsdienst, 1947-1949 Vorsitzender des Wirtschaftspolitischen Ausschusses der CDU in der britischen Zone, 1949-1953 und 1957-1965 MdB (CDU), dort 1949-1952 Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaftspolitik, 1952-1957 Vizepräsident der Hohen Behörde der EGKS, 1957-1961 Bundesminister der Finanzen.
Seit 14. November 1961:
Dr. Heinz Starke (1911-2001)
1940-1945 Kriegsdienst, 1945-1946 Industrie- und Handelskammer Halle/S., 1946-1947 Zentralamt für Wirtschaft in der britischen Zone bzw. Verwaltungsamt für Wirtschaft in Minden, 1947-1950 Verwaltung für Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebiets, 1950-1961 Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken in Bayreuth, 1953-1980 MdB (FDP, seit 1970 CSU), 1961-1962 Bundesminister der Finanzen, 1958-1961 und 1963-1979 MdEP.
Der Bundesminister für Wirtschaft
Dr. Ludwig Erhard siehe Der Stellvertreter des Bundeskanzlers
Der Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Heinrich Lübke (1894-1972)
1923-1933 Geschäftsführer des Reichsverbands landwirtschaftlicher Klein- (seit 1925) und Mittelbetriebe, 1927-1933 Geschäftsführer (Direktor) der Deutschen Bauernschaft, 1929-1933 Vorstandsmitglied der Wirtschafts- und Treuhandstelle der Deutschen Bauernschaft und 1930-1934 der Siedlungsgesellschaft Bauernland, 1932-1933 MdL Preußen (Zentrum), 1934-1935 Untersuchungshaft, 1937-1939 Leitender Mitarbeiter der Niedersächsischen Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft in Berlin, 1939-1945 Vermessungsingenieur und Bauleiter, 1944 stellvertretender Leiter der „Baugruppe Schlempp" (Projekte u. a. in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde), 1945-1946 „Baubüro Lübke", 1946 Mitglied des Beratenden Westfälischen Provinzialrats in Münster (CDU), 1946-1954 MdL Nordrhein-Westfalen, 1947-1952 Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Landes Nordrhein-Westfalen, 1949-1950 und 1953-1959 MdB, dort 1949-1950 Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 1953-1959 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 1959-1969 Bundespräsident.
Seit 30. September 1959:
Werner Schwarz (1900-1982)
Nach Besuch der Landwirtschaftlichen Hochschulen Hohenheim und München seit 1926 selbstständiger Landwirt, 1933-1945 ehrenamtliche Tätigkeit im Reichsnährstand, 1945-1957 Leiter der Kreisbauernschaft, später Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Stormarn, seit 1948 Zweiter Landesvorsitzender des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, 1952 Eintritt in die CDU, 1953-1965 MdB, 1959-1965 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung
Theodor Blank (1905-1972)
1930-1933 Sekretär im Zentralverband Christlicher Fabrik- und Transportarbeiter, 1939-1945 Kriegsdienst und Gefangenschaft, 1945 Mitbegründer der CDU Westfalen und des Deutschen Gewerkschaftsbundes, 1945 Stadtverordneter in Dortmund, 1945-1950 Mitglied des Vorstandes der IG Bergbau, 1946-1947 MdL Nordrhein-Westfalen, 1947-1949 Mitglied des Wirtschaftsrates des Vereinigten Wirtschaftsgebietes, 1949-1972 MdB, dort 1965-1969 stellvertretender Fraktionsvorsitzender, 1950-1955 Beauftragter des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen, 1951 Leiter der deutschen Delegation beim Interimsausschuss für die Organisation der EVG, 1955-1956 Bundesminister für Verteidigung, 1957-1965 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.
Der Bundesminister für Verkehr
Dr.-Ing. Hans-Christoph Seebohm (1903-1967)
1931-1950 Tätigkeit in verschiedenen leitenden Funktionen im Bergbau und in der Industrie, 1946-1951 MdL Niedersachsen, 1946-1948 Niedersächsischer Minister für Aufbau und Arbeit bzw. (ab 1947) für Arbeit, Aufbau und Gesundheitswesen, 1947-1963 Präsident der Industrie- und Handelskammer Braunschweig, 1948-1949 Mitglied des Parlamentarischen Rates (DP), 1949-1967 MdB (DP, 1957 DP/FVP, 1957 DP, 1960 fraktionslos, 1960 CDU), 1949-1966 Bundesminister für Verkehr, 1959-1967 Sprecher der Sudetendeutschen Landsmannschaft, 1964-1967 Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Hannover, 1967 Bundesschatzmeister der CDU.
Der Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen
Richard Stücklen (1916-2002)
Elektroingenieur, 1940-1943 Kriegsdienst, 1949-1990 MdB (CSU), dort 1953-1957 geschäftsführender und 1966-1976 Vorsitzender der Landesgruppe der CSU sowie 1953-1957 und 1967-1976 stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, 1953-1957 Vorsitzender des Ausschusses für Sonderfragen des Mittelstandes, 1957-1966 Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, 1976-1979 Vizepräsident, 1979-1983 Präsident, 1983-1990 erneut Vizepräsident des Deutschen Bundestages.
Der Bundesminister für wirtschaftlichen Besitz des Bundes
Dr. Hermann Lindrath (1896-1960)
Bis 1926 Tätigkeit im Bankgeschäft, 1926-1945 Stadtverwaltung Halle a.d.S., dort u. a. 1927-1929 Neuorganisation der Städtischen Betriebe, 1930-1939 Direktor der städtischen Steuerverwaltung, 1939-1941 Stadtoberverwaltungsrat, 1941-1945 Beigeordneter, 1945 Stadtkämmerer, 1945-1951 Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in Halle, 1951 nach wiederholter Inhaftierung Flucht in die Bundesrepublik, dort Tätigkeit in der Zementindustrie, 1953-1960 MdB (CDU), 1957-1960 Bundesminister für wirtschaftlichen Besitz des Bundes, Mitglied des Verwaltungsrats der Lastenausgleichsbank in Bad Godesberg und des Forschungsbeirats für Fragen der Wiedervereinigung Deutschlands in Berlin.
Seit 12. April 1960:
Dr. Hans Wilhelmi (1899-1970)
Seit 1924 Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt am Main, 1934 Mitbegründer der Bekennenden Kirche in Hessen und Nassau, 1939-1945 Kriegsdienst, 1945 Mitbegründer der CDU, 1946-1970 Präses der Synode der Evangelischen Landeskirche in Hessen und Nassau, 1957-1969 MdB, dort 1964-1969 Vorsitzender des Rechtsausschusses, 1960-1961 Bundesminister für wirtschaftlichen Besitz des Bundes.
Der Bundesminister für Wohnungsbau
Paul Lücke (1914-1976)
Nach Schlosserlehre und Tätigkeit in der katholischen Jugendbewegung 1935-1945 Wehr- und Kriegsdienst, 1945 Mitbegründer der CDU im Oberbergischen Kreis, 1947-1949 Amtsdirektor von Engelskirchen, 1949-1972 MdB, dort 1950-1957 Vorsitzender des Ausschusses für Wiederaufbau und Wohnungswesen, 1954-1965 Präsident des Deutschen Gemeindetages, 1957-1965 Bundesminister für Wohnungsbau bzw. (seit 1961) für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung, 1965-1968 Bundesminister des Innern, 1969-1976 Leiter der Deutschen Wohnungsgesellschaft in Köln.
Der Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte
Prof. Dr. Dr. Theodor Oberländer (1905-1998)
1933 Direktor des Instituts für Osteuropäische Wirtschaft in Königsberg, 1933-1937 Leiter des Landesverbandes Ostpreußen des Vereins für das Deutschtum im Ausland (VDA), 1934-1937 Reichsleiter des Bundes Deutscher Osten (BDO), 1934 Professur in Danzig, 1937 in Königsberg, anschließend in Greifswald, 1940 in Prag, 1940-1942 als Ostexperte Hauptmann der im deutschen Heeresverband ausgebildeten Ukrainer-Einheit „Nachtigall" und 1942-1943 des Kaukasier-Sonderverbandes „Bergmann", 1945-1946 amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1946 Tätigkeit in der Landwirtschaft, 1950-1953 MdL Bayern (BHE) und Staatssekretär für Flüchtlingsfragen im Bayerischen Staatsministerium des Innern, 1951 Landesvorsitzender des BHE in Bayern, 1953-1961 und 1963-1965 MdB (bis 1955 GB/BHE, 1955 Gruppe Kraft/Oberländer, dann Gast der CDU/CSU-Fraktion, ab 1956 CDU), 1953-1960 Bundesminister für Vertriebene bzw. (ab 1954) für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, 1954-1955 Bundesvorsitzender des GB/BHE.
Seit 27. Oktober 1960:
Prof. Dr. Hans-Joachim von Merkatz (1905-1982)
1935-1938 Referent am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Berlin, 1938-1945 Generalsekretär des Ibero-Amerikanischen Instituts, Berlin, 1945 wissenschaftlicher Sachbearbeiter an der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, Hannover, 1946-1949 juristischer Berater des Direktoriums der DP sowie der DP-Fraktionen im Niedersächsischen Landtag und im Parlamentarischen Rat, 1949-1969 MdB (DP, 1957 DP/FVP, 1957 DP, 1960 fraktionslos, seit 1960 CDU), dort 1950-1953 stellvertretender, 1953-1955 Vorsitzender der DP-Fraktion, 1949-1952 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Staatssekretärs im BMBR beauftragt, 1951-1958 Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates und 1952-1958 der Gemeinsamen Versammlung der EGKS, 1952-1960 Mitglied des Direktoriums bzw. Parteivorstandes der DP, 1955-1962 Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates bzw. (ab 1957) des Bundesrates und der Länder, zugleich 1956-1957 Bundesminister der Justiz und 1960-1961 Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, 1964-1968 deutscher Vertreter im Exekutivrat der UNESCO, 1967-1979 Präsident der Paneuropa-Union.
Der Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen
Ernst Lemmer (1898-1970)
1922-1933 Generalsekretär des Gewerkschaftsrings deutscher Arbeiter- und Angestelltenverbände (Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine), 1924-1932 und 1933 MdR (DDP/DStP), 1945 Mitbegründer und 1945-1949 stellvertretender Vorsitzender des FDGB, 1946-1947 stellvertretender Vorsitzender der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone, 1946-1949 MdL Brandenburg, 1951-1969 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, dort 1951-1956 Fraktionsvorsitzender, 1956-1961 Vorsitzender des CDU-Landesverbandes Berlin, 1952-1970 MdB, 1956-1957 Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, 1957-1962 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen, 1961-1970 Vorsitzender der Exil-CDU, 1963-1970 Bundesvorsitzender bzw. ab 1967 Präsident des Gesamtverbandes der Sowjetzonenflüchtlinge, 1964-1965 Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, 1965-1969 Sonderbeauftragter des Bundeskanzlers für Berlin.
Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit
Walter Scheel (geb. 1919)
1939-1945 Kriegsdienst, 1945-1953 Tätigkeit bei den Stahlwerken Solingen, zuletzt als Prokurist und Geschäftsführer, 1950-1953 MdL Nordrhein-Westfalen (FDP), 1953-1961 selbstständiger Wirtschaftsberater bzw. seit 1958 Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts „Intermarket" und der Finanzfirma „Interfinanz", 1953-1974 MdB, 1956-1961 MdEP, 1961-1966 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit, 1967-1969 Vizepräsident des Deutschen Bundestages, 1968-1974 Bundesvorsitzender der FDP, 1969-1974 Bundesminister des Auswärtigen und Stellvertreter des Bundeskanzlers, 1974-1979 Bundespräsident.
Der Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates und der Länder
Prof. Dr. Hans-Joachim von Merkatz siehe Der Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte
Der Bundesminister für Familien- und Jugendfragen
Dr. Franz Josef Wuermeling (1900-1986)
1926-1931 Preußisches Ministerium des Innern, 1931-1938 Landesrat im Provinzialverband Kassel, Finanzdezernent, später Brandversicherungsdezernent, 1939 aus politischen Gründen entlassen, 1940-1947 Tätigkeit in der Basalt-Industrie, 1945 Bürgermeister von Linz/Rhein, 1946-1951 MdL Rheinland-Pfalz (CDU), 1947-1949 Staatssekretär im Ministerium des Innern des Landes Rheinland-Pfalz, 1949-1969 MdB, 1949-1950 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Staatssekretärs im Bundeskanzleramt beauftragt, 1953-1962 Bundesminister für Familienfragen bzw. (ab 1957) für Familien- und Jugendfragen.