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Zeittafel
14. Januar
Verhandlungen zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès-France in Baden-Baden über das Saarabkommen, eine gemeinsame Rüstungsproduktion sowie wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit
15. Januar
Erklärung der Regierung der Sowjetunion zur Abhaltung freier Wahlen in Deutschland
18. Januar
Verhandlungen zwischen Ludwig Erhard und Pierre Mendès-France in Paris über die wirtschaftlichen Konsequenzen des Saarabkommens
19. Januar
Das Kabinett berät das Ergebnis der Baden-Badener Verhandlungen.
20. Januar
Das Kabinett berät über den bevorstehenden Streik in der Montanindustrie des Ruhrgebiets.
21. Januar
Das Kabinett berät über die Erklärung der Sowjetregierung vom 15. Januar und die Umsetzung der Pariser Verträge.
25. Januar
Das Präsidium des Obersten Sowjets der Sowjetunion erklärt den Kriegszustand mit Deutschland für beendet.
26. Januar
Stellungnahme der Bundesregierung zur Beendigung des Kriegszustandes durch die Sowjetunion
26. Januar
Das Kabinett berät über die Umsetzung der Pariser Verträge und den Streik in der Montanindustrie am 22. Januar.
29. Januar
Kundgebung der „Paulskirchenbewegung" gegen die Wiederbewaffnung in Frankfurt
2. Februar
Das Kabinett berät über die innenpolitische Lage (Koalition, Paulskirchenbewegung).
4. Februar
Rücktritt des französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès-France
8. Februar
Gespräch zwischen Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard und dem saarländischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann in Bonn über künftige deutsch-saarländische Wirtschaftsbeziehungen
8. Februar
Rücktritt des sowjetischen Ministerpräsidenten Georgij M. Malenkow, Nikolai A. Bulganin wird neuer Ministerpräsident
10. Februar-3. März
Deutsch-amerikanische Verhandlungen über Rückgabe beschlagnahmte Eigentums und Freigabe deutscher Patente in Washington
18. Februar
Eine Delegation der DDR-Volkskammer überreicht dem Präsidium des Deutschen Bundestags in Bonn einen Vorschlag über freie Wahlen.
19. Februar
Der Vorsitzende des Ministerrats der DDR, Otto Grotewohl, fordert die Bundesregierung zu gemeinsamen Verhandlungen mit den Vier Mächten über die Wiedervereinigung auf.
23. Februar
Edgar Faure wird neuer französischer Ministerpräsident.
23. Februar
Das Kabinett berät die innenpolitische Lage vor der Bundestagsdebatte über die Pariser Verträge.
24.-27. Februar
3. Lesung und Ratifikation der Pariser Verträge im Bundestag
28. Februar
Vizekanzler Franz Blücher bietet Konrad Adenauer nach der Ablehnung des Saarabkommens durch die FDP seinen Rücktritt an.
28. Februar-5. März
Kopenhagener Besprechungen über die deutsch-dänischen Minderheiten
2. März
Das Kabinett berät die innenpolitische Lage nach der Ratifikation der Pariser Verträge.
21. März
Unterzeichnung des französisch-saarländischen Abkommens über die künftigen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und dem Saarland
22. März
Das Kabinett berät über die Sozialreform.
24. März
Bundespräsident Theodor Heuss unterzeichnet die Pariser Verträge.
26. März
Thomas Dehler wird vom 6. Parteitag der FDP als Bundesvorsitzender der FDP bestätigt.
27. März
Der Rat der französischen Republik ratifiziert die Pariser Verträge.
30. März
Das Kabinett berät über den Tarifkonflikt im Bergbau.
30. März
Das DDR-Ministerium für Verkehr erhöht zum 1. April 1955 die Straßenbenutzungsgebühren für Kraftfahrzeuge aus der Bundesrepublik und West-Berlin.
5. April
Rücktritt des britischen Premierministers Sir Winston Churchills
6. April
Anthony Eden wird neuer britischer Premierminister
7. April
Tarifvereinbarung im Bergbau über eine 9,5%ige Lohnerhöhung
7. April
Der US-Kongreß ratifiziert die Pariser Verträge.
18.-24. April
Konferenz blockfreier Staaten in Bandung
20. April
Das Kabinett berät über die Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht.
20. April
Hinterlegung der Ratifikationsurkunden für den Deutschland- und den Truppenvertrag durch die USA
24. April
Landtagswahlen in Niedersachsen
29. April-1. Mai
Besprechungen Konrad Adenauers mit dem französischen Außenminister Antoine Pinay über noch offene Fragen des Saarabkommens
1. Mai
Umwandlung der deutschen diplomatischen Vertretungen in London, Paris und Washington in Botschaften
4. Mai
Das Bundesverfassungsgericht lehnt die Normenkontrollklage gegen das Saarstatut ab.
4. Mai
Das Kabinett berät über die außen- und innenpolitische Lage (Saarfrage, Lage der Koalition).
5. Mai
Frankreich und Großbritannien hinterlegen die Ratifikationsurkunden der Pariser Verträge. Die Verträge treten in Kraft, die Bundesrepublik Deutschland wird souverän.
7. Mai
Die Sowjetunion annulliert ihre Beistandspakte mit Frankreich und Großbritannien.
7.-11. Mai
Tagungen des Ministerrats der NATO und der WEU in Paris. Die Bundesrepublik Deutschland wird in die NATO und die WEU aufgenommen.
13. Mai
Das Kabinett berät über die außenpolitische Lage und das Kriegsfolgenschlußgesetz.
14. Mai
Unterzeichnung des Warschauer Pakts durch Albanien, Bulgarien, die DDR, Polen, Rumänien, die Tschechoslowakei, die Sowjetunion und Ungarn
15. Mai
Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz
15. Mai
Frankreich, Großbritannien, die UdSSR und die USA einerseits und Österreich andererseits unterzeichnen den Staatsvertrag für Österreich.
18. Mai
Das Kabinett berät über das Kriegsfolgenschlußgesetz.
25. Mai
Das Kabinett berät über die Wehrgesetze.
26. Mai
Das Kabinett berät über das Freiwilligengesetz.
26. Mai-2. Juni
Jugoslawischsowjetische Gespräche in Belgrad über die Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen
27. Mai
Regierungserklärung Konrad Adenauers zu gesamtdeutschen Wahlen
1.-3. Juni
Konferenz von Messina: Der Ministerrat der EGKS-Staaten beschließt eine weitere institutionelle Integration der Montanunion und wählt René Mayer zum Nachfolger Jean Monnets als Präsident der Hohen Behörde der EGKS.
2. Juni
Das Kabinett berät über die Wehrgesetze, die Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht sowie die Sozialreform und beschließt die Bildung eines Ministerausschusses für Sozialreform.
2. Juni
Besprechung in Ost-Berlin über den Interzonenverkehr
6. Juni
Heinrich von Brentano wird Bundesminister des Auswärtigen, Theodor Blank Bundesminister für Verteidigung und Hans Joachim von Merkatz Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrates.
7. Juni
Sowjetische Note zur Aufnahme diplomatischer, wirtschaftlicher und kultureller Beziehungen zwischen der Sowjetunion und der Bundesrepublik Deutschland
8. Juni
Das Kabinett berät über die Note der sowjetischen Regierung, das Landwirtschaftsgesetz und das Bundespersonalvertretungsgesetz.
9.-10. Juni
Tagung des OEEC: Der Ministerrat verlängert die Geltungsdauer der Europäischen Zahlungsunion (EZU).
13.-19. Juni
Reise Konrad Adenauers in die USA und nach Großbritannien
15. Juni
Das Kabinett berät das Kriegsfolgenschlußgesetz.
16. Juni
Der WEU-Rat ernennt die Kommission zur Überwachung der Volksabstimmung über das Saarstatut.
17. Juni
Besprechung Konrad Adenauers mit den Außenministern Frankreichs, Großbritanniens und der USA, John F. Dulles, Harold Macmillan und Antoine Pinay, in New York über die internationale Lage vor der Genfer Gipfelkonferenz
20.-26. Juni
Feiern zum zehnjährigen Jubiläum der Gründung der Vereinten Nationen in San Francisco
22. Juni
Konrad Adenauer berichtet im Kabinett über seine USA-Reise. Das Kabinett berät über das Soldatengesetz und das Bundespersonalvertretungsgesetz.
23.-30. Juni
NATO-Luftmanöver „Carte blanche"
30. Juni
Unterzeichnung des deutsch-amerikanischen Verteidigungshilfeabkommens
11. Juli
Spaltung der Bundestagsfraktion des GB/BHE; die Bundesminister Kraft und Oberländer verlassen die Fraktion.
11. Juli
Vortrag General Adolf Heusingers im Kabinett über das Manöver „Carte blanche" und die militärische Lage der Bundesrepublik Deutschland. Das Kabinett berät das Gesetz über den Personalgutachterausschuß und das Luftschutzprogramm.
13. Juli
Grundsatzaussprache im Kabinett über die Sozialreform
15. Juli
WEU-Ministerratstagung in Paris: Vorbereitung der Volksabstimmung im Saarland
18.-23. Juli
Genfer Konferenz der Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens, der Sowjetunion und der USA
26. Juli
Nikita S. Chruschtschow verkündet in Ost-Berlin die Zwei-Staaten-Theorie.
27. Juli
Herbert Blankenhorn berichtet dem Kabinett über die Genfer Gipfelkonferenz. Das Kabinett berät die Änderung des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht.
5. August
Unterzeichnung des deutsch-französischen Handelsabkommens
6. August
Der Zentralbankrat erhöht die Leitzinsen um 0,5%.
31. August
Aussprache im Kabinett über die bevorstehende Reise Konrad Adenauers vom 8.-14. September nach Moskau
2. September
Gespräch Konrad Adenauers mit den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen über seine bevorstehende Moskau-Reise
9.-13. September
Verhandlungen Konrad Adenauers in Moskau: Vereinbarung über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion.
15. September
Konrad Adenauer berichtet dem Kabinett über seine Moskau-Reise.
17.-20. September
Verhandlungen zwischen der Sowjetunion und der DDR in Moskau: Unterzeichnung des Vertrags über die Beziehungen zwischen der DDR und der UdSSR.
18. September
Der SPD-Vorsitzende Erich Ollenhauer kritisiert das Ergebnis der Moskau-Reise auf dem SPD-Parteitag in Bremerhaven.
19. September
Fortsetzung der Aussprache über die Moskau-Reise im Kabinett.
22. September
Regierungserklärung Konrad Adenauers zur Moskau-Reise.
23. September
Der Bundestag billigt die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zur Sowjetunion.
26. September-5. Oktober
Reise des Bundesaußenministers Heinrich von Brentano in die USA.
27.-28. September
Konferenz der Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, der USA und der Bundesrepublik Deutschland in New York über die internationale Lage vor der Genfer Außenministerkonferenz.
30. September
Die UN-Vollversammlung beschließt, über den Algerien-Konflikt zu beraten; die französische Delegation verläßt die Vollversammlung.
5. Oktober
Besprechung Konrad Adenauers mit Edgar Faure und Antoine Pinay in Luxemburg über die Saarfrage.
6. Oktober
Das Kabinett berät über die konjunkturelle Lage und das Bundesbesoldungsgesetz. Es beschließt die Einrichtung des Bundesministeriums für Atomfragen und des Bundesverteidigungsrats.
7. Oktober
Ankunft des ersten Kriegsgefangenentransports aus der Sowjetunion in Friedland.
8.-13. Oktober
Reise Fritz Schäffers nach Großbritannien
9. Oktober
Bürgerschaftswahlen in Bremen
11. Oktober
Heinrich von Brentano berichtet dem Kabinett über seine USA-Reise.
15. Oktober
Das Kabinett berät das Konjunkturprogramm.
15.-16. Oktober
Der GB/BHE beschließt aus seinem Bundesparteitag den Austritt aus der Regierungskoalition.
19.-20. Oktober
Sitzung des Bundestag in Berlin
19. Oktober
Regierungserklärung Ludwig Erhards zur Konjunkturpolitik
21. Oktober
Das Kabinett berät die außenpolitische Lage vor der Genfer Außenministerkonferenz.
21. Oktober
Franz-Josef Strauß wird Bundesminister für Atomfragen.
23. Oktober
Die Bevölkerung des Saarlandes lehnt das Saarstatut mit 67,7% der Stimmen ab; Rücktritt der Regierung Hoffmann.
24.-25. Oktober
Konferenz der Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, der USA und der Bundesrepublik Deutschland in Paris über die internationale Lage vor der Genfer Außenministerkonferenz
27. Oktober
Das Kabinett berät die außenpolitische Lage vor der Genfer Außenministerkonferenz.
27. Oktober-16. November
Genfer Konferenz der Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, der Sowjetunion und der USA
9. November
Das Kabinett berät das Gesetz über den Bundeshaushalt 1956.
9. November
Besprechung Heinrich von Brentanos mit John F. Dulles, Harold Macmillan und Antoine Pinay in Genf über den Stand der Genfer Außenministerkonferenz
11. November
Das Kabinett berät die außen- und innenpolitische Lage.
12. November
Tod des Bundesministers für besondere Aufgaben Robert Tillmanns
12. November
Vereidigung der ersten Bundeswehrsoldaten in Bonn
13. November
Besprechung Konrad Adenauers und Heinrich von Brentanos mit Antoine Pinay in Bonn über die Saarfrage
16.-19. November
Reise Heinrich von Brentanos nach Österreich
17. November
Beisetzung Robert Tillmanns in Berlin
19. November
Koalitionsbesprechung über die Wehrgesetzgebung und die geplanten Steuersenkungen
19. November
Rede Thomas Dehlers in Mülheim/Ruhr: Die Bundesrepublik soll direkt mit der Sowjetunion in Verhandlungen über die Wiedervereinigung eintreten.
20. November
Einweihung des Kriegerdenkmals in Tobruk
30. November
Das Kabinett berät die außen- und innenpolitische Lage nach dem Scheitern der Genfer Außenministerkonferenz.
1. Dezember
Regierungserklärung Heinrich von Brentanos zur außenpolitischen Lage nach der Genfer Außenministerkonferenz
13. Dezember
Rückkehr Otto Johns in die Bundesrepublik
18. Dezember
Landtagswahlen im Saarland
20. Dezember
Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien über die Beschäftigung italienischer Arbeitnehmer in der Bundesrepublik
20. Dezember
Empfang des sowjetischen Botschafters Valerjan A. Sorin in Bonn