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Blesse, Paul (1903-1991)

Nachlass
Landeskirchliches Archiv Kassel

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Dr. Paul Albert Blesse wurde am 10. August 1903 in Sangerhausen als zweiter Sohn der Eheleute Albert Blesse und dessen Ehefrau Martha, geb. Loley geboren. Blesse studierte Rechtswissenschaften in Marburg und Berlin von 1922 bis 1927. Später folgte die Promotion. Nach dem Studium ging er zurück nach Kassel und knüpfte Kontakte zu Pfarrer Hermann Schafft; seine spätere Ehefrau, Martha Elfriede, geb. Müller lernte er ebenfalls in dieser Zeit kennen. Blesse verfasste kritische Artikel für die Zeitschrift Neuwerk, die von Hermann Schafft mit herausgegeben wurde. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 engagierte er sich als aktives Mitglied in der Bekennenden Kirche und setzte sich mutig für inhaftierte Pfarrer ein. Vom 1. Januar 1932 bis zum 31. August 1940 war er als Rechtsanwalt tätig gewesen. Nach Kriegsausbruch wurde es immer schwieriger für Blesse Klienten in seinem Beruf zu gewinnen. Er trat daraufhin am 1. September 1940 eine Stelle als juristischer Hilfsarbeiter bei der Wehrkreisverwaltung IX in Kassel an. Dort blieb er bis zum 30. September 1942 beschäftigt. Es folgte seine Anstellung als juristischen Hilfsarbeiter, Landeskirchenrat und Oberlandeskirchenrat vom 15. Oktober 1942 bis zum 31. Dezember 1968 im Landeskirchenamt in Kassel. Nach Kriegsende wurde er von Bischof Wüstemann als Beauftragter der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck eingesetzt, um die Entnazifizierung durchzuführen. Außerdem wirkte er in der Bauabteilung mit. Nach der Pensionierung von OLKR Neubauer wurde Blesse Baudezernent und Referatsleiter für kirchenmusikalische Arbeit. Die Aufgaben als Dezernent forderten ihn in der Nachkriegszeit sehr stark. Die Kriegsschäden an kirchlichen Gebäuden waren enorm. In der NS-Zeit haben die politischen Gemeinden ihre Baulastverpflichtungen kaum wahrgenommen. In der Folge mussten viele Pfarr- und Gemeindehäuser sowie Kindergärten neu errichtet und Kirchen instand gesetzt werden. In seiner Tätigkeit als Referatsleiter wurde er besonders von KR Dr. Walter Blankenburg und den Angestellten der Kirchenmusikschule Schlüchtern unterstützt. Die Kirchenmusik war für Paul Blesse einerseits persönliche Leidenschaft die er mit seiner Frau Elisabeth teilte (geboren am 14. Juni 1904 in Kassel, gestorben am 9. November 1981 in Kassel) und andererseits verband er damit auch die Aufgabe der Verkündigung. Dr. Paul Blesse verstarb verwitwet am 1. September 1991 in Kassel.
Beruf
Jurist; Kirchenbeamter

Bestandsinformationen

Signatur
H - Dr. Paul Blesse
Inhaltsangabe
Der Bestand zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus (Notizbücher, Taschenkalender, Akten zum Kirchenkampf, Entnazifizierung, Lebenslauf). Von Bedeutung sind besonders die Akten der Bekennenden Kirche zur Zeit des Kirchenkampfes (Landeskirchliches Archiv Kassel, Nachlass Blesse, Nrn. 1 und 8). Sie ergänzen sich mit den in der Sammlung Kirchenkampf (Landeskirchliches Archiv Kassel, J 1 Sammlung Kirchenkampf) von Dr. Blesse vorhandenen Archivalien. Vortragsnotizen (Landeskirchliches Archiv Kassel, Nachlass Blesse, Nr. 7) geben Einblicke in seine politisch-kulturelle Interessen am Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre; die Verzeichnungseinheit Nr. 11 enthält einen ausführlichen Lebenslauf von Paul Blesse und dessen Ehefrau. Als Zitierweise wird empfohlen: Landeskirchliches Archiv Kassel, Nachlass Dr. Paul Blesse, Nr.
Laufzeit
1929-1990
Umfang
0,20 lfdM.
weitere Angaben: 11 Nummern
Erschließungszustand
Findbuch
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang