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Beuerle, Herbert (1911-1994)

Nachlass
Landeskirchliches Archiv Kassel

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Herbert Beuerle wurde am 28. April 1911 in Düsseldorf-Eller geboren und hatte zwei jüngere Brüder, von denen einer bereits im Kindesalter starb. Sein Vater, Fritz Beuerle, war Werkmeister in einer Fabrik und seine Mutter, Johanna Beuerle, geb. Berg, war Hausfrau.
Sein musikalisches Talent wurde zwar früh erkannt, konnte jedoch zunächst wegen zunehmender wirtschaftlicher Probleme der Familie kaum qualifiziert gefördert werden. Der am Düsseldorfer Konservatorium begonnene Violinunterricht wurde nach kurzer Zeit aus finanziellen Gründen abgebrochen. Der von seinen Lehrern dringend empfohlene Besuch eines Gymnasiums war aus gleichem Grund nicht möglich. So absolvierte er eine Lehre in einem Farbengeschäft. Daneben suchte er in Laienorchestern und -chören nach Möglichkeiten musikalischer Weiterbildung, übte selbstständig verschiedene Instrumente und kam schließlich in Kontakt mit der Singbewegung. Als er Anfang der 30er Jahre in Folge der Weltwirtschaftskrise arbeitslos wurde, verstärkte er – neben notdürftigem Broterwerb – seine autodidaktischen Studien und fand schließlich 1932 den Weg in die kurz zuvor eröffnete Evangelische Kirchenmusikschule in Berlin-Spandau, wo er, unterbrochen durch Erwerbstätigkeit zur Finanzierung seines Unterhalts, bis 1938 studierte. Die Lehrer, die ihn dort besonders prägten, waren Gerhard Schwarz, Hugo Distler und Ernst Pepping.
1938 heiratete Herbert Beuerle seine Kommilitonin Lotte Engelmann, mit der er, geboren zwischen 1939 und 1952, sechs Kinder bekam. Gemeinsam übernahmen die jungen Eheleute eine kleine Kirchenmusikerstelle in Bergfelde, Kreis Niederbarnim (am Stadtrand von Berlin). Daneben wollte Herbert Beuerle seine Musikstudien fortsetzen, u. a. in der Blockflötenklasse von Gustav Scheck an der Berliner Musikhochschule. Das wurde vereitelt durch die Einberufung zum Wehrdienst.
Von 1939 bis 1945 war Herbert Beuerle gezwungenermaßen Soldat und anschließend bis 1949 Kriegsgefangener in sowjetischen Lagern. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft übernahm er zunächst, wieder gemeinsam mit seiner Frau, das Kantoren- und Organistenamt in Dassel, Kreis Einbeck. Daneben begann bald seine Tätigkeit als Singwart des Christlichen Sängerbundes mit ausgedehnter Reisetätigkeit. An vielen Stellen in Deutschland leitete er regelmäßig Sing- und Chorwochen sowie Fortbildungsseminare, vornehmlich für ehrenamtliche Chorleiter.
Diese Tätigkeit setzte er auch neben seinen Ämtern als Kantor des Burckhardthauses und als Musiklektor und Herausgeber des Burckhardthaus-Verlags in Gelnhausen fort, die er 1952 antrat und bis zu seiner Pensionierung 1976 innehatte.

Herbert Beuerles umfangreiches kompositorisches Schaffen ist aus seiner musikalischen Praxis heraus und weitgehend für sie entstanden. Seine Sätze, Motetten und Kanons (die meisten erschienen im Strube-Verlag München) werden bis heute vielerorts gesungen. Seine Melodien stehen in vielen Gesangbüchern – auch über den deutschsprachigen Raum hinaus.

Am 13. Februar 1994 starb Herbert Beuerle, tätig bis zuletzt, in seinem Haus in Gelnhausen.

Herbert Beuerle schuf folgende Melodien und Kanons die in das Evangelische Gesangbuch (Ausgabe der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck) und zum Teil auch in das Gotteslob, Katholisches Gebet- und Gesangbuch, aufgenommen worden: 1952 \ "Kyrie eleison (Kanon)\" (EG Hessen 178.14); 1965 \ "Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist\" (Gotteslob 301 ö; EG Hessen 277); 1967 \ "Lobet den Herren alle, die ihn ehren (Kanon)\" (EG Hessen 448); 1970 \ "Wir sind mitten im Leben\" (EG Hessen 651); 1975 \ "Allein Gott in der Höh sei Ehr (Kanon)\" (EG Hessen 180.4); 1976 \ "Segne dieses Kind\" (EG Hessen 574).
Beruf
Musiker, Komponist

Bestandsinformationen

Signatur
H Beuerle - Nachlass Herbert Beuerle
Inhaltsangabe
Kompositionen
Laufzeit
1911-1994
Umfang
ca. 2 lfdM.
Erschließungszustand
Findbuch-Datei
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang