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Grote, Ludwig (1893-1974)

Nachlass
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Hans Wilhelm Karl Ludwig Grote, geboren am 8. August 1893 in Halle an der Saale, begann im Jahre 1912 das Studium der Archäologie in Jena und das Studium der Architektur an der Technischen Universität Braunschweig. Beide Studien musste er jedoch durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrechen. Nachdem er den Krieg als Leutnant der Reserve beendet hatte, wechselte er nach bestandener Vorprüfung in Braunschweig im Jahre 1919 an die Universität Halle-Wittenberg, wo er zum Wintersemester 1919 das Studium der Kunstgeschichte aufnahm. 1920 setzte er sein Studium in München fort und promovierte zwei Jahre später bei Paul Frankl mit einer Arbeit über das druckgraphische Werk von Georg Lemberger. Im Jahre 1923 erhielt er einen Werkvertrag in Dessau und wurde zwischen 1924 und 1933 Landeskonservator von Anhalt und war somit zuständig für allgemeine Kunst- und Denkmalpflege, die Wiederherstellung der jahrzehntelang vernachlässigten ehemaligen herzoglichen Schlösser und Gärten sowie für den Kunstverein mit Veranstaltung wechselnder Ausstellungen. Ab 1927 wurde ihm die Stelle des Direktors der von ihm gegründeten Gemäldegalerie in Dessau als Nebenamt übertragen. Während dieser Zeit war er persönlicher Berater des Bürgermeisters Fritz Hesse, um behilflich bei der Überführung des dort politisch höchst umstrittenen Bauhauses Weimar nach Dessau zu sein. Er führte damals die Verhandlungen mit Walter Gropius und dem Architekten Ludwig Mies van der Rohe, welcher der letzte Leiter des Bauhauses werden sollte. 1933 wurde Grote von den Nationalsozialisten und deren Presse wegen seiner engen Verbindungen zum Dessauer Bauhaus sowie seiner Ankaufspolitik für die Gemäldegalerie als "Kulturbolschewist" bezeichnet und aus seinem Amt als Landeskonservator und Direktor der Galerie in den Ruhestand versetzt. Nach freiberuflicher Tätigkeit in der Steinrestaurierung war er schriftstellerisch tätig und stieg - bis zu seiner Einberufung - in den Münchner Kunsthandel ein. Nach 1945 organisierte Ludwig Grote eine Reihe von damals aufsehenerregenden Ausstellungen im Haus der Kunst in München mit Künstlern des Blauen Reiters, des Bauhauses, Oskar Kokoschka, Max Beckmann und Henri Toulouse-Lautrec. 1951 erhielt er den Ruf als "Erster Direktor" an das Germanische Nationalmuseum Nürnberg und war dort ab August 1958 Generaldirektor. Den Wiederaufbau des Museums verwirklichte er zusammen mit dem Architekten Sep Ruf im Geiste des internationalen Stils des Bauhauses. Am 3. März 1974 verstarb Grote in Gauting bei München.
Beruf
Kunsthistoriker; Architekt
Biographische Quellen
Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1970, S. 907

Bestandsinformationen

Signatur
Grote, Ludwig
Inhaltsangabe
Personenbezogene Unterlagen, Fotografien, Familienkorrespondenz, umfangreiche Ausstellungsakten, Manuskripte und Typoskripte, vorbereitende Unterlagen zu Publikationen, Pressespiegel, Materialsammlungen zu verschiedenen Forschungsthemen, wie Albrecht Dürer, Nürnberger Humanismus, zur Kunst des 18. Jahrhunderts bis zum 20. Jahrhundert, Korrespondenzen
Laufzeit
1896-2009
Umfang
25.00 lfdM.
Erschließungszustand
Datenbank
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang