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Kollwitz, Käthe (1867-1945)

Nachlass
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Biographische Angaben

Biographische Notiz
1867 kam Käthe Kollwitz am 8. Juli als fünftes Kind von Carl Schmidt und Katharina Schmidt, geborene Rupprecht in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, zur Welt. 1881bis 1886 erhielt sie ersten Unterricht bei dem Maler Gustav Naujok und dem Kupferstecher Rudolf Mauer. 1887 unterrichtete sie der Maler Emil Neide, im gleichen Jahr verlobte sie sich mit dem Medizinstudenten Karl Kollwitz. 1888 bis 1890 studierte sie schließlich an der Münchner Künstlerinnenschule bei Ludwig Herterich. Wieder zurück in Königsberg heiratete sie 1891 Karl Kollwitz, der eine Arztpraxis am Prenzlauer Berg in Berlin übernahm, wohin das Paar im selben Jahr umzog. Während sie sich in Berlin weiterhin mit druckgrafischen Techniken auseinandersetzte und die ersten vollgültigen Radierungen schuf, lernte sie das grafische Werk von Max Klinger kennen und zudem seine Schriften "Malerei und Zeichnung". 1892 kam ihr erster Sohn Hans zur Welt. Ein Jahr später begann sie mit dem Grafikzyklus "Ein Weberaufstand", für den sie 1898 für die kleine goldene Medaille von der Jury der "Großen Berliner Kunstausstellung" vorgeschlagen wurde. 1896 wurde ihr zweiter Sohn Peter geboren. 1898 bis 1903 nahm sie eine Lehrtätigkeit an der Berliner Künstlerinnenschule auf. 1903 begann Käthe Kollwitz mit dem Grafikzyklus "Bauernkrieg", den sie 1908 fertig stellte. Bei ihrem mehrwöchigen Studienaufenthalt in Paris 1904 besuchte sie die Bildhauerklasse der Académie Julian und August Rodin in seinem Atelier, nebenher zeichnete sie in Markthallen und Nachtlokalen. 1907 erhielt sie den Villa-Romana-Preis und verbrachte mehrere Monate in Florenz. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldeten sich die beiden Söhne freiwillig zum Kriegsdienst, der Jüngere fiel noch 1914 als 18-jähriger. Ihren Schmerz über den Verlust des Sohnes sowie die Eindrücke des Krieges, die Not, den Hunger und das Elend der Arbeiter setzte sie in ihren Werken um. 1919 wurde Käthe Kollwitz als erste Frau Mitglied der Preußischen Akademie der Künste und erhielt den Professorentitel sowie ein eigenes Atelier in der Akademie. 1933 musste sie aus der Akademie wegen ihrer pazifistischen und politischen Aktivitäten ausscheiden. Ihre Resignation und Todessehnsucht drückte sie in der Lithografie-Folge "Tod" (1934-35) aus. 1940 starb ihr Mann. Ihren Schmerz über den Tod verarbeitet sie in der Plastik "Abschied" (1940-41). 1943 wurde das Atelier in Berlin von Bomben zerstört. Auf Veranlassung des Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen konnte sie den Rüdenhof nahe von Schloss Moritzburg beziehen. Am 22. April 1945 starb sie im Alter von 77 Jahren.
Beruf
Bildhauerin; Malerin; Grafikerin
Biographische Quellen
Hans Vollmer, Künstlerlexikon des 20. Jahrhunderts, Band 3, Leipzig 1953-1962, S. 90 f.

Bestandsinformationen

Signatur
Kollwitz, Käthe
Inhaltsangabe
Werkreproduktionen, Ausstellungsunterlagen; Veröffentlichungen über Käthe Kollwitz, Zeitungsartikel; Korrespondenz
Laufzeit
1921-1983
Umfang
0.80 lfdM.
Erschließungszustand
Datenbank
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang