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Raphael, Max (1889-1952)

Nachlass
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Der Kunsthistoriker und Philosoph Max Raphael wurde am 27. August 1889 in Schönlanke, dem heutigen Trsziank (Polen) geboren. Nach dem Tod seiner Mutter zog er 1900 nach Berlin zu seinen Großeltern. Nach dem Schulabschluss studierte Raphael zunächst Jura und Nationalökonomie in Berlin und München, besuchte dann aber Kurse in Soziologie bei Georg Simmel. Ab 1911 studierte er in Paris Kunstgeschichte bei Emile Mâle und Philosophie bei Henri-Louis Bergson. Dort lernte er unter anderem Pablo Picasso kennen. Während seines anschließenden Studiums der Kunstgeschichte bei Heinrich Wölfflin in München machte Raphael die Bekanntschaft mit Paul Klee und Franz Marc sowie August Macke und Max Pechstein. 1913 reichte er seine Dissertation "Von Monet bis Picasso" ein, die allerdings von Wölfflin nicht angenommen wurde. Dennoch erreichte sein Schrift als Buch drei Auflagen. Von 1914 bis 1915 lebte Raphael als freier Schriftsteller in Bodman am Bodensee, bevor er ab 1915 im Ersten Weltkrieg diente. Im Jahr 1917 desertierte er aus dem Militärdienst und ging in die Schweiz, wo er aber 1920 ausgewiesen wurde. Daraufhin ging er wieder nach Berlin und studierte unter anderem Mathematik und Physik. Von 1924 bis 1932 war Raphael als Dozent für Kunstgeschichte und Philosophie an der Berliner Volkshochschule tätig. Er war dabei erkennbar vom Marxismus geprägt. 1932 verließ er Deutschland und lebte von 1932 bis 1940 in Paris am Rande des Existenzminimums. 1940 wurde er im Lager Gurs, 1941 in Les Milles interniert, bevor er in die USA fliehen konnte. Seine Frau Emma konnte ihm erst 1945 folgen. Auch das Leben in New York war lange von großer Armut geprägt. Er forschte unter anderem zu Themen ägyptischer sowie vor- und frühgeschichtlicher Kunst und arbeitete am "Deutschlandbuch", an der "Geschichte der deutschen Industriekapitals" und an "Die Wirtschaft". Als Summe seiner Begegnungen und Kunsterfahrungen sowie theoretischen Interessen an Philosophie, Kunstgeschichte, Archäologie und Architektur entwickelte er die "empirische Kunstwissenschaft" weiter. Allein aus ästhetischen Zeichen und Formen sollten die geschichtliche Entwicklung und soziale Bedeutung von Kunst erkennbar werden. Am 14. Juli 1952 nahm sich Raphael in New York das Leben.
Beruf
Kunsthistoriker; Kunstwissenschaftler; Philosoph
Biographische Quellen
Wendland, Ulrike, „Raphael, Max“, in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 150-151 [Onlinefassung], URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118761609.html

Bestandsinformationen

Signatur
Raphael, Max
Inhaltsangabe
Autobiographie, Tagebücher, Manuskripte u. Materialsammlungen über kunsthistorische, kulturhistorische u. philosophische Themen; Korrespondenz u. a. mit Max Guggenheim; angereichert durch Briefe von R. an seine Frau
Laufzeit
1915 - 1984
Umfang
13.50 lfdM.
Erschließungszustand
Verzeichnis
Bemerkung
Genehmigungen/Sperrungen: Bestand ist teilweise bis 2014 gesperrt!
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang