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Riemerschmid, Richard (1868-1957)

Nachlass
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Richard Riemerschmid wurde am 20. Juni 1868 in München geboren. Ab 1887 besuchte er für zwei Jahre die Akademie der Bildenden Künste in München und arbeitete anschließend als freischaffender Künstler und Architekt. 1895 heiratete er die Schauspielerin Ida Hofmann, mit der er vier Kinder hatte. Er war 1897 Mitbegründer der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk und 1907 Gründungsmitglied des Deutschen Werkbundes, dessen Vorsitzender er von 1921 bis 1926 war. Im Zeitraum von 1912 bis 1924 leitete er die Kunstgewerbeschule in München und war von 1926 bis 1931 Professor und Direktor der Kölner Werkschulen. Riemerschmid begann zunächst als Maler, gestaltete aber schon bald auch erste Möbelstücke, Raumentwürfe, Stoffe, Tapeten und Gegenstände aus Glas und Porzellan im Jugendstil und wurde so schnell zu einem Wegbereiter dieser Kunstströmung in München. Auch architektonisch etablierte er den Jugendstil, wie der von ihm ausgeführte Innenausbau und Ausstattung des Münchner Schauspielhauses (1900/1901) zeigt. Riemerschmids wohl bekanntestes Bauprojekt war die Realisierung der "Gartenstadt Hellerau" bei Dresden (1907 bis 1913). Neben seiner architektonischen und kunstgewerblichen Tätigkeit widmete er sich vor allem während seiner Direktoren- und Lehrzeit in München und Köln auch kunstpädagogischen Fragen und entwarf die Idee einer "Einheitsschule" (ein Zusammenschluss von Kunstgewerbeschulen und Kunstakademien). Auch in anderen kulturellen Bereichen entwickelte der Künstler eigene Vorstellungen, wie sein Projekt "Musik in Strafanstalten", sein Aufsatz "Der Film - ein Kunstwerk?" (1919) und das so genannte "Fünf-Bühnen-Haus" (Modell für Theaterbauten) zeigen. Als Anerkennung seiner vielfältigen künstlerischen Leistungen erhielt er sehr viele Auszeichnungen, unter anderem wurden ihm 1928 die Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule Stuttgart und 1943 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. 1952 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz. Drei Jahre vor seinem Tod wurde er zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München ernannt. Am 13. April 1957 verstarb Richard Riemerschmid im Alter von 88 Jahren.
Beruf
Architekt; Maler; Pädagoge; Kunstgewerbler
Biographische Quellen
Roger M. Gorenflo, Verzeichnis der bildenden Künstler von 1880 bis heute, Band 3, Rüsselsheim/Main 1988, S. 695

Bestandsinformationen

Signatur
Riemerschmid, Richard
Inhaltsangabe
Personalia; private Fotografien; Werkfotografien; Manuskripte und Typoskripte zur beruflichen Laufbahn sowie Lehr- und Gutachtertätigkeit; Mitgliedschafts- und Ausstellungsunterlagen; Ehrungen; Bauakten; Aufträge und Verkäufe für Malerei, Grafik und Kunstgewerbe (Möbel); Erfindungen und Patente; Manuskripte und Typoskripte zu Vorträgen und Veröffentlichungen; Arbeitsunterlagen und Materialsammlungen; Korrespondenz u. a. mit Theodor Heuss, Georg Kerschensteiner, Karl Knappe, Arthur Kutscher, Josef Mader, Ludwig Mies van der Rohe, Hermann Muthesius, Hermann Obrist; Bernhard Pankok, Wilhelm Pinder, Paul Schmitthenner, Paul Schultze-Naumburg und Henry van de Velde
Laufzeit
1870 - 2007
Umfang
10.00 lfdM.
Erschließungszustand
Verzeichnis
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang