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Oeltjen;Oeltjen-Kasimir, Jan;Elsa (1880-1968;1887-1944)

Nachlass
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Jan Oeltjen wurde 1880 in Jaderberg geborgen. Nach dem Besuch der Realschule und der Oberrealschule begann Oeltjen für zwei Semester ein Architekturstudium an der Technischen Hochschule in Charlottenburg. Daraufhin war er zunächst im Atelier des Bildhauers Lewin Funke tätig, bevor er die Malschule von Professor Franz Lippisch besuchte. 1904 begab sich Oeltjen nach München, wo er in den von Hermann Obrist und dem Freiherrn Wilhelm von Debschitz gegründeten "Lehr- und Versuchsateliers für angewandte und freie Kunst" arbeitete. 1907 siedelte Oeltjen nach Rom über. 1909 bis 1910 hielt Oeltjen sich auch in Paris auf. 1909 hatte er in Rom die Kunstmalerin Johanna Feuereisen geheiratet. Die Ehe wurde allerdings 1910 bereits wieder geschieden. In Ischia lernte Oeltjen die österreichische Künstlerin Elsa Kasimir kennen, die er 1911 in Jaderberg heiratete. Daraufhin reiste er mit seiner Frau nach Österreich, wo sich das Paar in Wien und der Südsteiermark aufhielt. Sie lebten zwei Jahre lang in Wien und pflegten dort Beziehungen zu namhaften Vertretern des Expressionismus, unter anderem zu Oskar Kokoschka. 1913 und 1914 malte das Künstlerpaar in Italien und Südtirol. Von 1914 bis 1918 war Oeltjen Soldat im 1. Weltkrieg. 1916 stellte er in der Galerie Cassirer in Berlin aus. In den Jahren 1919 bis 1923 arbeitete Oeltjen an verschiedenen Hozschnittzyklen. Nach diversen Ausstellungen in Deutschland hielten sich Oeltjen und seine Frau ab 1930 in Jugoslawien, wo sie sich neben der Kunst der Bewirtschaftung ihres Weingutes Vareja widmeten. Von hier aus konnte Oeltjen mit zunächst ungebrochener Skepsis den Aufstieg der Nationalsozialisten erleben, ehe auch er deren Anerkennung suchte. Fragwürdige Großaufträge brachten keine Beachtung über ihre Gegenwart hinaus. Nach dem Tode seiner Frau und dem vergeblichen Versuch, wieder in die oldenburgische Heimat zurück zu kehren, erwarb Oeltjen die slowenische und damit auch gleichzeitig die jugoslawische Staatsangehörigkeit. In den folgenden Jahren blieb er in der Bundesrepublik weitgehend künstlerisch unbeachtet. Intensiven Briefkontakt pflegte Oeltjen zu Gerhard Marcks. In den Jahren 1955 und 1959 reiste Oeltjen in die Bundesrepublik und besuchte dabei auch Oldenburg. 1961, noch zu seinen Lebzeiten, fand eine größere Ausstellung in Maribor in Jugoslawien statt. 1968 starb der Maler in Ptuj, Jugoslawien.;Elsa Kasimir wurde 1887 in Ptuj, heute Slowenien, geboren. Ihr Vater war Zeichenlehrer, ihr Bruder einer der profiliertesten Grafiker in Wien, wo Elsa Kasimir ab 1905 an der Kunstgewerbeschule, unter anderem zusammen mit Oskar Kokoschka, lernte. Der Wiener Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg gefielen ihre zeittypisch in der Nähe zu Gustav Klimt und Egon Schiele gehaltenen Arbeiten. 1910 lernte Kasimir in Italien den norddeutschen Maler Jan Oeltjen kennen. Im Jahr darauf heirateten sie und lebten zunächst in Wien, dann im norddeutschen Jaderberg und zuletzt in Pettau/Ptuj. Hier entstand der größte Teil ihres Werkes, zwar noch immer beeinflusst vom österreichischen Expressionismus, doch auch nach eigener Form suchend. Der Nationalsozialismus beendete jedoch Oeltjen-Kasimirs avantgardistische Phase. Zunächst abwartend, geriet sie in den Sog der nationalsozialistischen Bewegung. Voller Begeisterung nach dem "Anschluss" Österreichs, schuf sie sogar eine Hitler-Plastik. Ihr Tod im Jahr 1944 in Ptuj beendete die neoklassizistische Phase.
Beruf
Maler; Grafiker;Malerin
Biographische Quellen
AKL Online, De Gruyter, Berlin/New York, Dok-ID: _00152553;AKL Online, De Gruyter, Berlin, New York, Dok-ID: _00056856

Bestandsinformationen

Signatur
Oeltjen, Jan und Elsa Oeltjen-Kasimir
Inhaltsangabe
Personenstandsdokumente; Schriftstücke der Vorfahren; Unterlagen zur Ausbildung; Tagebücher; Ausstellungsunterlagen; persönliche Fotografien; Skizzen; Presseausschnitte; umfangreiche Korrespondenz
Laufzeit
1766 - 1829;1901 - 2005
Umfang
4.00 lfdM.
Erschließungszustand
Verzeichnis
Bemerkung
Teilverzeichnis Korrespondenzen: Word
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