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Heisig, Bernhard (1925-2011)

Nachlass
Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg

Biographische Angaben

Biographische Notiz
Bernhard Heisig wurde am 31. März 1925 in Breslau geboren. Er war der Sohn des Malers Walter Heisig, bei dem er auch seine erste Ausbildung erhielt. Von 1941 bis 1942 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Breslau. Von 1942 bis 1945 wurde er als Kriegsfreiwilliger mehrfach schwer verletzt. Er wurde 1945 als Invalide entlassen. Seine Kriegserlebnisse thematisiert er später immer wieder in seinen Bildern. Im Jahre 1947 wurde er aus seiner Heimatstadt Breslau vertrieben. Er siedelte sich in Zeitz an und trat dort in die SED ein. Von 1948 studierte er in Leipzig, zunächst an der "Fachhochschule für angewandte Kunst", dann ab 1949 an der "Akademie für graphische Kunst und Buchgewerbe", bevor er 1951 das Studium abbrach. 1951 heiratete er Brunhilde Eisler; aus der Verbindung gingen zwei Söhne hervor. Die Ehe wurde 1956 geschieden. Von 1951 bis 1954 arbeitete Heisig freiberuflich in Leipzig. 1954 wurde Heisig als Dozent an die "Hochschule für Grafik und Buchkunst" berufen, wo er 1961 zum Professor ernannt und zum Rektor gewählt wurde. Von 1956 bis 1959 war er Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler im Bezirk Leipzig. Nach seiner Kritik auf dem V. Kongress des Verbandes 1964 an der Kulturpolitik von SED und DDR-Regierung und den Ergebnissen des sogenannten "Bitterfelder Weges" wurde er als Rektor abgesetzt, blieb aber als Dozent und Leiter der Abteilung Graphik und Malerei an der Hochschule. Im Jahre 1961 lernte er seine zweite Ehefrau Gudrun Brüne kennen. 1968 kündigte Heisig seine Dozententätigkeit auf Grund des zunehmenden Dogmatismus an der Kunsthochschule und arbeitete von da an wieder freiberuflich. Im Jahr 1971 wurde er unter Erich Honecker rehabilitiert. Ein Jahr später wurde Berhard Heisig erneut Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler im Bezirk Leipzig, 1974 dann Vizepräsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR. Er war in dieser Funktion von 1978 bis 1988 gleichzeitig 1. Stellvertreter des Präsidenten des Verbandes. Von 1978 bis 1984 war Heisig außerdem Mitglied der SED-Bezirksleitung Leipzig. Er kehrte 1976 als Rektor an die Leipziger Hochschule zurück. Nach der Übergabe dieser Funktion 1987 an seinen Schüler und Nachfolger Arno Rink ging er weiterhin seinen Lehrverpflichtungen nach. Der Maler Neo Rauch war von 1986 bis 1990 Meisterschüler und von 1993 bis 1998 Assistent von Bernhard Heisig.1989 gab Heisig die ihm 1972 und 1978 verliehenen Nationalpreise der DDR aus Protest gegen die Politik der DDR-Führung zurück und trat im Dezember 1989 aus der SED aus. Nach dem Bau eines Atelierhauses lebten und arbeiteten Bernhard Heisig und Gudrun Brüne seit 1992 in Strodehne im Landkreis Havelland in Brandenburg. Heisig starb am 10. Juni 2011.
Beruf
Maler; Grafiker
Biographische Quellen
AKL Online, De Gruyter, Berlin/New York, Dok-ID:_00060153

Bestandsinformationen

Signatur
Heisig, Bernhard
Inhaltsangabe
Zeitungsartikel; Personenstandsdokumente; Fotografien; Korrespondenz; Drucksachen
Laufzeit
1930 - 2011
Umfang
3.50 lfdM.
Erschließungszustand
summarisch verzeichnet
© Bundesarchiv 2004/2005 Zum Seitenanfang Seitenanfang